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Schwarzes Gold für Musikfans – sechs ECM-Klassiker wieder auf Vinyl erhältlich

Diesmal erscheinen auf hochwertigem Vinyl bahnbrechende Alben von Circle, Gary Burton & Chick Corea, dem Dave Holland Quartet, Ralph Towner, Keith Jarrett und Jan Garbarek.
ECM Records
ECM Records
06.04.2017
In Musikforen und bei Sammlerbörsen stößt man immer wieder auf Jazzfans, die händeringend nach alten Tonschätzen von ECM auf Vinyl suchen. Manche sind bereit, für solche Preziosen – am besten noch original verschweißte Erstpressungen! – ellenbogentief in die Tasche zu greifen. Für alle anderen gibt es seit 2009 ECMs Vinyl-Reissue-Serie, in der die Publikumsfavoriten aus dem Backkatalog des Labels nach und nach neu aufgelegt werden: und wie es sich für ein traditionell so klangbewusstes Label gehört, natürlich auf audiophilen 180-Gramm-Pressungen. Jetzt erscheinen in der Reihe auf einen Schlag wieder sechs Klassiker von Circle, Gary Burton & Chick Corea, dem Dave Holland Quartet, Ralph Towner, Keith Jarrett und Jan Garbarek.


Circle – Paris Concert

* Jazz Hot – Record of the Year 1972
* Stereo Review – Jazz Album of the Year
Circle war eine Band, deren Kreativität hell loderte. Chick Corea und Dave Holland hatten gerade die Band von Miles Davis verlassen und brannten darauf, alle Parameter Neuer Musik in einem Improvisationskontext auszuloten. Anthony Braxton, von Stockhausen genauso inspiriert wie von Coltrane, brachte aus dem AACM neue Einflüsse mit. Und Schlagzeuger Barry Altschul konnte auf den Reichtum der Erfahrungen zurückgreifen, den er bei seiner intensiven Arbeit mit Paul Bley gewonnen hatte. Corea nannte das 1971 aufgenommene Doppelalbum “Paris Concert” einen wahr gewordenen Traum. Der Melody Maker schrieb: “'Paris Concert' ist ein Beweis dafür, dass dies eine der aufregendsten und talentiertesten Bands der letzten Jahre war, denn diese 94 Minuten Musik bersten schier vor Einfallsreichtum.”


Gary Burton/Chick Corea – Crystal Silence

Das auf Initiative von Manfred Eicher formierte Duo Corea/Burton brachte auf “Crystal Silence” 1972 eine neue kammermusikalische Sensibilität in die Jazzimprovisation. Die Musik des Duos und zeichnete sich durch sprudelnde Melodien und Gegenmelodien aus, mit synchronisierten Klangkaskaden in einer sich ständig verändernden harmonischen Bewegung. “Es wird ein bisschen magisch”, sagte Corea damals. Das Magazin Stereo Review urteilte: “'Crystal Silence' ist ein Album von außergewöhnlicher Musikalität und seltener Schönheit. Kaum jemals haben sich zwei Musiker so perfekt ergänzt und selten hört man ein Album von so durchgängiger Exzellenz und Originalität.”


Dave Holland Quartet – Conference of the Birds

Conference of the Birds” war 1972 Dave Hollands erstes ECM-Album als alleiniger Leader. Es ist ein frühes Dokument für den groovig treibenden progressiven Jazz, der Hollands Markenzeichen werden sollte. Von besonderer historischer Bedeutung war es aber auch, weil bei der Session zwei der damals originellsten Saxophonisten der Improvisationsszene erstmals miteinander spielten: Sam Rivers und Anthony Braxton. Dieses Gipfeltreffen erntete in der Presse Lobeshymen: “Wenn Sie bisher Swing, Zusammenhang und Abwechslungsreichtum im neuen Jazz vermisst haben, dann hören Sie sich dieses Album an”, empfahl DownBeat in einer Fünf-Sterne-Rezension.


Ralph Towner – Solstice

* Deutscher Schallplattenpreis 1976
Das 1974 aufgenommene “Solstice” war eines der heute legendären frühen Produktionsprojekte von ECM. Dokumentiert war auf ihm die erste Studio-Begenung des US-amerikanischen Gitarristen und Pianisten Ralph Towner mit den beiden Norwegern Jan Garbarek und Jon Christensen sowie dem Deutschen Eberhard Weber – ein Quartett mit einem ganz eigenen Charakter. Towners Synthese aus klassischer Gitarren-Spieltechnik und jazzmäßigem Improvisationskönnen wirkte bei heute berühmten Stücken wie “Nimbus” und “Oceanus” ganz besonders inspiriert.


Keith Jarrett – The Survivors' Suite

* Deutscher Schallplattenpreis 1978
* Melody Maker – Jazz Album of the Year
Auf dem 1976 aufgenommenen Album “The Survivors' Suite” erreichte Keith Jarretts famoses “amerikanisches Quaetett” mit Dewey Redman, Charlie Haden und Paul Motian den Zenit seines Könnens . Das Album ist eines der zeitlosen Meisterwerke im ECM-Katalog. Melody Maker: “Eine brillant organisierte und vollblütige Arbeit, die den perfekten Rahmen für alle vier Talente bietet”, hieß es damals im Melody Maker. “Ein ausgesprochen vollkommenes Album.”


Jan Garbarek – Places

Places”, 1977 in Oslo aufgenommen, war ein wichtiges Album für den norwegischen Saxophonisten Jan Garbarek und fand durch die Starbesetzung – neben dem Briten John Taylor featurte es die beiden Amerikaner Jack DeJohnette und Bill Connors – auch in den Vereinigten Staaten reichlich Beachtung: “Wie erschafft Garbarek nur diese schwebenden, traumhaften Stimmungen?” fragte DownBeat. Kritiker Don Heckman schrieb in High Fidelity Garbarek sei “locker der beste Saxophonist, der in der letzten Dekade aus Europa zu uns herüberkam.”