Prädikate wie “typisch schwedisch” sind naturgemäß zweifelhaft wie schwierig. In zwei Musik-Genres allerdings haben sie durchaus ihre Berechtigung. Schwedischer Pop zeichnet sich spätestens seit ABBA durch internationale Relevanz aus, schwedischer Jazz durch seinen erfolgreichen Hang zum Unikat.
Text: Stefan Krulle | Foto: Neil Zlozower
Und wer jetzt behauptet, die Dirty Loops verbänden beide Facetten miteinander, trifft den Nagel auf den Kopf. Dabei zieht das Trio aus Sänger und Keyboarder Jonah Nilsson, Bassist Henrik Linder und Drummer Aaron Mellergårdh seine Inspirationen aus mehr als nur zwei Quellen und würzt seine oftmals sehr tanzbaren Tracks mit Extrakten aus Funk, Soul und Pop.
Die drei jungen Männer, allesamt Spitzeninstrumentalisten, die sich auf der Stockholmer Musikakademie trafen, erlangten quasi über Nacht weltweite Aufmerksamkeit mit auf YouTube gestellten Coverversionen bekannter Pop-Hits, die sie in atemberaubenden Jazz-Funk-Arrangements quasi neu erfanden.
“Loopifien” nennen die Drei diesen musikalischen Prozess. Auf ihrem Debütalbum “Loopified” überzeugen allerdings nicht nur die Coverversionen, sondern gerade auch die Eigenkompositionen. Auf ihrer ersten deutschen Clubtour brachten die Dirty Loops das Publikum mit ihrer Mischung aus schweren Grooves und ausgefeilten Melodien in Extase. Schwärzere Schweden als Dirty Loops hat es vermutlich noch nicht gegeben.