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Stringente Session – Stanley Clarke, Jean-Luc Ponty und Biréli Lagrène an den Saiten

Lagrene Ponty Clarke - 2015
Lagrene Ponty Clarke - 2015
06.11.2015
Dreizehn Jahre alt war der französische Gitarrist Biréli Lagrène, als er 1980 sein erstes Album aufnahm. Zu diesem Zeitpunkt hatte sein Landsmann, der Violinist Jean-Luc Ponty, bereits rund zwanzig Werke unter eigenem Namen veröffentlicht und mit Frank Zappa, dem Mahavishnu Orchestra und unzähligen anderen internationalen Größen gespielt. Mehr als dreißig Jahre lang koexistierten Ponty und Lagrène als Stars der französischen Jazzszene. Und obwohl es zwischen beiden genügend musikalische Berührungspunkte gab, arbeiteten sie doch nie miteinander. Bis der französische Jazzimpresario François Lacharme 2012 im Pariser Théâtre du Châtelet Konzerte organisierte, um die 50-jährige Karriere des Geigers zu feiern. Es war die Geburtstunde eines neuen aufregenden Trios: zu Ponty und Lagrène gesellte sich als dritter Mann noch der Bassist Stanley Clarke auf die Bühne. Und obwohl die Musiker kaum Vorbereitungszeit hatten, begeisterten sie das Publikum sofort mit ihrem intuitiven Zusammenspiel. 2014 folgte ein weiterer gemeinsamer Auftritt, und danach ging es dann gleich ins Studio, um als D-Stringz das gleichnamige Album aufzunehmen.
Von der akustischen Instrumentierung und Besetzung her erinnert “D-Stringz” auf den ersten Blick natürlich an das gefeierte Album “The Rite Of Strings”, das Clarke und Ponty 1995 mit Al Di Meola eingespielt hatten. Aber diesmal interpretieren die Musiker neben Eigenkompositionen auch ein paar geschickt ausgewählte Standards: John Coltranes “Blue Train”, Joe Zawinuls Soul-Jazz-Hit “Mercy, Mercy, Mercy”, Jimmy McHughs Ballade “Too Young To Go Steady” und Django Reinhardts “Nuages”. Bewundernswert ist, dass die drei Musiker, die allesamt anerkannte Virtuosen sind, hier keine kalte technische Leistungsschau abliefern, sondern den musikalischen Austausch in den Vordergrund gestellt haben. Das ist bei Zusammentreffen von solchen Titanen bei weitem nicht immer der Fall.