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Brian Blade & The Fellowship Band – Season Of Changes

07.05.2008
Obwohl Brian Blades Band Fellowship 2008 ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, ist “Season Of Changes” erst das dritte Album dieses visionären Ensembles, das nach wie vor in fast unveränderter Besetzung spielt. Als Brian Blade seine Fellowship 1998 aus der Taufe hob waren Pianist und Komponist Jon Cowherd, Altsaxophonist und Baßklarinettist Myron Walden, Tenorsaxophonist Melvin Butler und Bassist Chris Thomas bereits mit von der Partie. Gitarrist Kurt Rosenwinkel ersetzte 2000, als die Band ihr zweites Album für Blue Note aufnahm, Jeff Parker. Nicht mehr dabei ist nun der Pedal-Steel-Gitarrist Dave Easley. Gleich mit dem ersten, von Daniel Lanois für Blue Note produzierten Album “Brian Blade Fellowship” machte das Ensemble des Schlagzeugers deutlich, daß es den Konventionen des Jazz nicht folgen wollte. Eine ähnlich originelle, nun aber noch homogener wirkende Stilmischung bot auch das zwei Jahre später erschienene Zweitwerk “Perceptual”. Diesmal hatten Brian Blade und Jon Cowherd die Produktion selbst in die Hand genommen, während Lanois als Gastgitarrist mitwirkte. Auch die Sängerin Joni Mitchell, in deren Band Blade Schlagzeug spielte, hatte auf dem Album einen Gastauftritt.
Danach war Brian Blade als Schlagzeuger so sehr in der Szene gefragt, daß er sein eigenes Band-Projekt erst einmal acht Jahre lang auf Eis legte und seine Talente in die Dienste anderer Künstler stellte. Zu hören war er seither nicht nur auf einigen Alben der Songwriter-Legende Joni Mitchell, sondern auch auf Platten von Bob Dylan, Daniel Lanois, Norah Jones, Herbie Hancock, Mike Brecker, Bill Frisell, Pat Metheny, Kenny Garrett, Emmylou Harris, Joshua Redman, Seal, Wayne Shorter, N’Dea Davenport, Marianne Faithhfull und Dianne Reeves. Eine zentrale Rolle spielte Brian Blade 2003 auch bei der Entstehung von Lizz Wrights hochgelobtem Debütalbum “Salt”, auf dem er nicht nur Schlagzeug und Gitarre spielte, sondern auch als Arrangeur und Produzent ins Rampenlicht trat.
 
Nun aber möchte sich Blade wieder etwas mehr seiner eigenen Musik mit der Band Fellowship zuwenden. Sechs der neun Kompositionen des neuen Albums “Season Of Changes” stammen aus der Feder des Schlagzeugers, die restlichen drei von Pianist Jon Cowherd (wobei einmal Myron Walden sein Koautor ist).
 
Die Band trägt zwar Brian Blades Namen und spielt in erster Linie seine Kompositionen, aber dem Schlagzeuger ist es wichtig, klarzumachen, daß es ihm um die Erfahrung und Reifung im Kollektiv geht: “Ich fühle mich eigentlich nicht als Leader dieser Band. Es geht mir vielmehr darum, mit dem Ensemble ein dauerhaftes kollektives Statement zu machen. Wenn man mit anderen über einen längeren Zeitraum fest in einer Band zusammenspielt, ist das immer mit einem Lernprozess verbunden. Jeder gibt alles, und es ist stets eine freudige Erfahrung, auch wenn die Musik vielleicht eher melancholisch ist.”
 
“Wenn ich Stücke für die Fellowship schreibe, denke ich dabei immer an Myron und Melvin und Chris und Jon und Kurt”, führt Blade aus. “Ich schreibe für ihre Stimmen. Erst durch ihre Energie wird die Musik, die ich zu Papier gebracht habe, zum Leben erweckt. Erst dann wird diese Musik wirklich. Es ist dasselbe bei den Kompositionen von Jon; es inspiriert mich immer wieder zu hören, woran er arbeitet, weil er einen wirkliches Talent besitzt, die Stärken der Gruppe zur Geltung zu bringen.”
 
Die individuellen Talente der einzelnen Musiker und das organische Zusammenspiel aller ist die große Stärke von Brian Blades Fellowship. Und auf “Season Of Changes” kommt all dies noch besser zur Geltung als auf den beiden vorangegangenen Alben. “Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, Teil dieser Gruppe zu sein, diese Leute zu kennen und zu merken, wieviel Engagement und Gefühl sie in diese Band investieren”, sagt Blade. “Das ist etwas, das man nicht am Reißbrett entwerfen kann. Es ist ein chemischer Prozess, der stattfindet, wenn Menschen wirklich einen Draht zueinander haben. Und in unserem Fall haben sich diese Beziehungen untereinander immer mehr vertieft. Dies hält uns zusammen, auch wenn wir die meiste Zeit gar nicht miteinander spielen. Wenn wir uns dann aber wieder treffen, stimmt die Chemie sofort wieder. Man hat das Gefühl nach Hause zu kommen… zu seiner Familie.”
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