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Hymne an die Kraft der Liebe – Brandon-Woody-Album erschienen

Der Trompeter Brandon Woody ist seit Jahren ein Liebling der Musikszenen von Baltimore und Washington D.C. Jetzt möchte der 26-Jährige mit einem bemerkenswert reifen Debütalbum auch den Rest der Welt erobern.
Brandon Woody
Brandon Woody(C) DEANDRE MITCHELL
07.05.2025
“For The Love Of It All” ist mehr als nur das Debütalbum des Trompeters und Komponisten Brandon Woody. Es ist auch ein musikalisches Manifest des jungen Künstlers – und vor allem ist es eine Hymne an die Kraft der Liebe und der Mitmenschlichkeit. Das spiegelt sich schon im Namen seiner Band Upendo wider, die Woody 2018 in seiner Heimatstadt Baltimore zusammen mit anderen lokalen Jazztalenten – dem Pianisten und Keyboarder Troy Long, dem Bassisten Michael Saunders und dem Schlagzeuger Quincy Phillips – gründete und mit der er auch “For The Love Of It All” aufgenommen hat. “Upendo” ist ein Wort aus dem Swahili für “Liebe”, wobei es hier weniger um romantische Liebe geht als vielmehr um die Liebe zu und die gemeinschaftliche Solidarität mit seinen Mitmenschen. Dass die Musiker seiner Band (zu der sich hier außerdem der Synthesizer-Spieler Vittorio Stropoli und in einem Stück als Gast die Sängerin Imani-Grace gesellen) dies verinnerlicht haben, zeigt sich auf dem ganzen Album in ihrem traumhaften Zusammenspiel.
Seine musikalische Reise begann Brandon Woody im Alter von sieben Jahren in Baltimore, Maryland. Bereits 2015 – da war er erst 17 Jahre alt – feierte die Baltimore Sun den Trompeter als “aufstrebenden Künstler”. Seinen Highschool-Abschluss machte Brandon an der renommierten Baltimore School for the Arts, zu deren Alumni u. a. der Rapper Tupac Shakur, die Schauspielerin Jada Pinkett Smith und der Jazzsaxofonist Antonio Hart gehören. Dann entschied er sich am Brubeck Institute in Stockton, Kalifornien, bei Ambrose Akinmusire zu studieren, unter dessen Anleitung er das Trompetespielen noch einmal ganz von vorne anfing. “Das war genau das, was ich brauchte”, erzählte er kürzlich dem Magazin CapitalBop. “Denn ich spielte damals mit so viel Druck, auf eine ungesunde Art und Weise, dass ich, wenn ich so weitergemacht hätte, wahrscheinlich in 20 Jahren nicht mehr hätte spielen können.” Anschließend wechselte er an die Manhattan School of Music, um seine Studien unter Stefon Harris und Cecil Bridgewater zu vertiefen. Parallel dazu sammelte er in der New Yorker Szene wichtige und breit gefächerte Spielerfahrung bei Auftritten mit Solange, Terri Lyne Carrington, Marc Cary, Sean Jones, Plunky, Danilo Pérez, Lalah Hathaway, Robert Glasper, Bilal und anderen.
2018 kehrte Brandon Woody nach Baltimore zurück, um zu seinen Wurzeln zurückzufinden. Dort nahm er wieder Kontakt zu seinem alten Highschool-Freund Troy Long auf und gründete Upendo. Die Musik, die er für die Band schreibt, vergleicht Woody gerne mit seiner Heimatstadt, die ihn zutiefst geprägt hat: “Sie hat Ecken und Kanten, aber sie ist auch sehr herzlich und liebevoll.” Jedes seiner Stücke beginne, so sagt er, mit einer “einfachen, ehrlichen und schönen Melodie”. Die Akkorde und der Rest ergeben sich danach quasi wie von selbst.
Auf “For The Love Of It All” präsentiert sich Brandon Woody als erstaunlich reifer und vielseitiger Komponist. Sein Trompetenton ist wunderbar warm, zugleich aber auch kraftvoll und erinnert gelegentlich ein wenig an Ibrahim Maalouf. In einer Folge des New York Times Popcast meinten die Jazzkritiker Giovanni Russonello und Marcus J. Moore Anfang des Jahres, dass der Youngster ein Künstler sei, den man im Auge behalten sollte. Russonello bezeichnete ihn als “den richtigen Trompeter zur rechten Zeit”, während Moore ergänzte, dass er “das Beste von ‘Old School Jazz’ und ‘New School Jazz’ verbinde”. Den Beweis dafür hat Brandon Woody nun auf “For The Love Of It All” erbracht.