Blake Mills | News | Nostalgischer Musik-Trip zweier Seelenverwandter

Nostalgischer Musik-Trip zweier Seelenverwandter

Für die Songs, die er für die gefeierte TV-Serie “Daisy Jones & the Six” schrieb, erntet Blake Mills gerade überschwängliches Lob. Nun knüpft er auf seinem neuen Album “Jelly Road” mit Songwriting-Partner Chris Weisman an diesen Erfolg an.
Chris & Blake
Chris & Blake(c) Kyle Thomas
14.07.2023

Das Album “Jelly Road” auf LP und mehr finden Sie in unserem JazzEcho-Store.

18 Jahre lang ist es Blake Mills gelungen, weitestgehend im Schatten oftmals namhafter, manchmal sogar schon legendärer anderer Künstlerinnen und Künstler zu agieren. Sei es als stilistisch vielseitiger Session- oder Tour-Gitarrist, sei es als Songwriter oder Produzent (zweimal −2016 und 2018 – war im Rennen um den Grammy für den “Produzenten des Jahres”). Sein breitgefächerter Katalog umfasst Kollaborationen mit Bob Dylan, Norah Jones, Diana Krall, Randy Newman, John Legend, Rufus Wainwright, Lucinda Williams und zahlreichen anderen. Unter seinem eigenen Namen brachte Blake Mills in all diesen Jahren lediglich vier Alben heraus, die von der Kritik regelmäßig für ihre kompromisslose Originalität gelobt wurden. Zuletzt legte er gemeinsam mit dem Ausnahmebassisten Pino Palladino das sehr jazzig-experimentelle und für einen Grammy nominierte Album “Notes With Attachments” vor. Stilistisch vollkommen anders präsentiert er sich nun auf seinem fünften Soloalbum “Jelly Road”. Zusammen mit dem Songwriting-Kollegen Chris Weisman hat Blake diesmal ein Dutzend Songs zwischen Folk, Pop, Rock, Blues und Country verfasst, unter die gelegentlich auch Einflüsse indischer und afrikanischer Musik gemischt werden. Die leicht ins Ohr gehenden Melodien der Songs täuschen dabei oft raffiniert über die Vielschichtigkeit dieser durchaus eigenwilligen Musik hinweg.
Die Zusammenarbeit mit Chris Weisman ergab sich durch einen glücklichen Zufall. Denn bei den Sessions für “Notes With Attachments” wurde der in Los Angeles ansässige Mills durch einen Freund erst auf den ihm bis dahin unbekannten musikalischen Seelenverwandten aufmerksam gemacht. Der zurückgezogen in Brattleboro/Vermont lebende Songwriter, Jazzmusiker und Konzeptkünstler hat in nur zehn Jahren in Eigenregie über 35 mitunter recht skurrile Alben veröffentlicht. In der Presse brachte das Weisman kürzlich die Bezeichnung “The Don Quixote Of Brattleboro” ein. Mills setzte sich kurzerhand mit ihm in Verbindung, und schon bald begannen sie, per E-Mail zusammen Material zu erarbeiten. Dabei entstanden zunächst einige Songs für die hochgelobte Miniserie “Daisy Jones & the Six” von Amazon Prime, die von einer fiktiven Rockband der 1970er Jahre handelt, für die als Inspiration Fleetwood Mac dienten. Mills war für die Serie als hauptsächlicher Songwriter und musikalischer Direktor engagiert worden und spielte danach auch das von ihm produzierte Soundtrack-Album “Aurora” ein.
Da die musikalische (und auch menschliche) Chemie zwischen Mills und Weisman auf Anhieb so sehr gestimmt hatte, setzten sie die Kollaboration im Anschluss gleich fort und schrieben auch gemeinsam das gesamte Material für Blake Mills fünftes Soloalbum “Jelly Road”. Für die Aufnahme der zwölf Songs, in die  beide zu gleichen Teilen ihre musikalischen Persönlichkeiten einbringen konnten, gingen sie in die Sound City Studios in Van Nuys/Los Angeles. In dem legendären Studiokomplex, der in den 1970ern die Wirkungsstätte von Ikonen wie u.a. Bob Dylan, Neil Young und Fleetwood Mac war, hatten sie zuvor auch schon zusammen die fabelhafte Musik für “Daisy Jones & the Six” und “Aurora” eingespielt