Es klingt wie ein arg verspäteter (oder verfrühter) Aprilscherz, ist aber keiner: Das
Thelonious Monk Institute of Jazz
gab dieser Tage bekannt, dass es zum 1. Januar 2019 offiziell in
Herbie Hancock Institute of Jazz umgetauft wird. Die Non-Profit-Organisation war 1986 von dem Schlagzeuger
Thelonious Monk III, dem Sohn des legendären Pianisten, zusammen mit dem Trompeter
Clark Terry und der Opernsängerin
Maria Fisher gegründet worden und hat seitdem die primäre Zielsetzung, junge Menschen durch musikalische Ausbildungsprogramme an Colleges und Meisterklassen an den Jazz heranzuführen.
Seit 1987 richtete das Institut jährlich auch den renommierten Thelonious Monk International Jazz Competition aus, einen (keineswegs auf Pianisten beschränkten) Wettbewerb, aus dem zahllose heutige Stars im Frühstadium ihrer Karriere als Sieger hervorgingen: u.a. die Saxophonisten Joshua Redman, Seamus Blake und Jon Irabagon, Trompeter Ambrose Akinmusire, die Sängerinnen Gretchen Parlato, Cécile McLorin Salvant und Jazzmeia Horn, Bassist Ben Williams und natürlich Pianisten wie Marcus Roberts, Jacky Terrasson, Kris Bowers und Tigran Hamasyan (der 2006 Gerald Clayton und Aaron Parks auf die Plätze 2 und 3 verwies).
Dass nun der Namenswechsel erfolgt, liegt nicht etwa daran, dass Thelonious Monk bei den Institutsbetreibern plötzlich in Ungnade gefallen ist. Es ist vielmehr so, dass Repräsentanten des Monk-Nachlasses darum baten, den Namen nicht mehr weiterzuverwenden. Vielleicht erinnerten sie sich daran, dass Monk selbst bekanntlich einst amüsiert “beklagt” hatte: “Ich bin berühmt. Ist das nicht ätzend?”
So wird der Wettbewerb im Dezember also zum letzten Mal unter Thelonious Monks Namen stattfinden. Passenderweise sind diesmal wieder die Pianisten an der Reihe. Unter den vierzehn Semifinalisten, die am 2. und 3. Dezember in Wahington den Jury-Mitgliedern Monty Alexander, Joanne Brackeen, Cyrus Chestnut, Herbie Hancock, Jason Moran, Danilo Pérez und Renee Rosnes vorspielen, befindet sich mit dem Franzosen Thomas Enhco auch eines der größten europäischen Jazztalente.
Mit Herbie Hancock als Namensgeber wurde natürlich ein absolut würdiger Nachfolger gefunden, der sich schon seit langem persönlich in der Jazznachwuchsförderung engagiert und auch Mitglied des Stiftungsrates ist. “Es ist eine enorme Ehre, dass das Institut nach mir benannt wird”, lässt Hancock wissen. “Ich freue mich darauf, meine Rolle als Institutsleiter fortzusetzen und die wichtigen weltweiten Initiativen der Organisation zur Jazzausbildung und humanitären Hilfe fortzusetzen und auszubauen.”