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Alles Roger?

Nein! Denn in der Dokumentation “Cicero – Zwei Leben, eine Bühne”, die jetzt in den Kinos läuft, geht es nicht nur um den Sänger Roger Cicero, sondern auch um dessen Klavier spielenden Vater Eugen.
Auf Streife Im Netz: "Cicero - Zwei Leben, eine Bühne" (2022)
Auf Streife Im Netz: "Cicero - Zwei Leben, eine Bühne" (2022)
07.04.2022
2006 löste Roger Cicero mit seinem ersten Album “Männersachen” ein mittelschweres Erdbeben in der deutschen Musiklandschaft aus. Das Debüt des bis dahin nur Insidern bekannten Sängers verkaufte sich wie warme Semmeln und kletterte trotz seiner dezidiert jazzigen Töne auf Platz 3 der deutschen Pop-Charts. Kaum einer seiner neugewonnenen Fans dürfte damals gewusst haben, dass Rogers Vater Eugen Cicero vierzig Jahre zuvor in Deutschland (und weit darüber hinaus) mit einer virtuosen Verschmelzung von Klassik und Jazz ebenfalls für Furore und erstaunliche Verkaufszahlen gesorgt hatte. Beiden ist nun in der Dokumentation “Cicero – Zwei Leben, eine Bühne”, die seit kurzem in deutschen Kinos läuft, feinfühlig ein Denkmal gesetzt worden. Es zeigt zwei unterschiedliche Künstler, die aber auch vieles miteinander gemein hatten: musikalisches Talent bis in zu Genialität, eine echte Leidenschaft für den Jazz, aber auch den Mut, stilistische Grenzen zu überschreiten, sowie die seltene Fähigkeit, künstlerische Integrität und kommerziellen Erfolg unter einen Hut zu bringen. Parallelen weist selbst der tragisch frühe Tode der beiden auf: Eugen Cicero erlag 1997 mit 57 Jahren einem Hirnschlag, Roger Cicero 2016 ebenfalls mit sogar nur 45 Jahren. Zu Wort melden sich in der fast zweistündigen Dokumentation viele Musiker/innen, die mit Roger oder Eugen zusammengearbeitet haben, darunter der Trompeter Till Brönner, der Schlagzeuger Charly Antolini und die niederländische Sängerin Fleurine, die mit dem Jazzpianisten Brad Mehldau verheiratet ist. Und besonders schön: Es gibt auch seltenes Filmmaterial zu sehen, in dem Vater und Sohn gemeinsam auftreten.
 
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