Es gibt musikalische Partnerschaften, die gleich auf den ersten Blick so vielversprechend wirken, dass man sich unwillkürlich fragt, weshalb sie nicht schon viel früher zustande gekommen sind. Diese Frage dürfte so manchem durch den Kopf gehen, wenn er nun hört, dass der New Yorker Pianist Vijay Iyer sein neues Album “Mutations” im März 2014 bei ECM Records herausbringen wird. Eine mögliche Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und Manfred Eichers Münchner Label lag tatsächlich schon seit geraumer Zeit in der Luft. Denn 2007 war der indischstämmige Pianist als Mitglied von Roscoe Mitchell’s Note Factory an der Einspielung des ECM-Albums “Far Side” beteiligt. Und bei den Aufnahmesessions dürfte Iyer Eichers Interesse genauso geweckt haben, wie es sein ebenfalls involvierter Instrumentalkollege Craig Taborn tat, der bereits 2011 mit “Avenging Angel” bei ECM debütierte. Nun wird ihm Vijay Iyer also mit “Mutations” folgen.
Iyer, der nächstes Jahr eine Musikprofessur an der Harvard University antrittt, veröffentlicht schon seit 1995 fast ausnahmslos exzellente Alben, zunächst für eine Reihe kleiner Independent-Labels und seit 2009 für das deutsche Label ACT Music & Vision, bei dem ihm der große Durchbruch gelang. Parallel sammelte er eine ungeheuer beeindruckende Anzahl an Trophäen wie den deutschen Echo Jazz Award (2010 und 2013) und Kritikerpreise von angesehenen Publikationen wie DownBeat, Village Voice, New York Times, Los Angeles Times, Chicago Tribune, Detroit Metro Times und PopMatters. Die Jazz Journalists Association ernannte Iyer
2010 zum Musiker des Jahres und von der MacArthur-Stiftung erhielt der Pianist dieses Jahr den so genannten Genie-Preis, der mit 500.000 Dollar dotiert ist.