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Yusef Lateef und Herb Geller – Zwei höchst unterschiedliche Saxophonisten sind tot

Yusef Lateef und Herb Geller
Yusef Lateef und Herb Geller
09.01.2014
Das Leben des amerikanischen Saxophonisten Herb Geller ging verschlungene Pfade, mal war er Abenteurer, dann fast schon verbeamteter Musikant. Von Los Angeles führte ihn sein Weg über Sao Paolo und Berlin nach Hamburg, wo er 28 Jahre lang der NDR Bigband angehörte. Er blies sein Instrument für Chet Baker und Benny Goodman, später zur Hamburger Zeit auch für Udo Lindenberg, Marius Müller-Westernhagen, Paul Anka und Bert Kaempfert. No Limits, so zu sagen. Für Otto Waalkes' ersten Kinofilm schrieb er 1985 die Musik, noch im vergangenen Jahr war er als Gast bei diversen Konzerten in Hamburg zu erleben. Am 19. Dezember 2013 verstarb er 85-jährig in Hamburg an den Folgen einer Lungenentzündung.
Will man William Emanuel Huddleston glauben, der sich vor über 60 Jahren nach seinem Übertritt zum Islam Yusef Lateef nannte, dann hat er zeitlebens niemals Jazz gespielt. Dem werden viele Menschen widersprechen, denn mit musikalischen Partnern wie Dizzy Gillespie, Donald Byrd, Charles Mingus, Miles Davis oder auch Babatunde Olatunji hat Lateef eigentlich nie etwas sehr viel anderes als Jazz gespielt. Nach der Gründung seines eigenen Labels YAL Records 1992 hat Lateef mehr als 40 Alben auf den Markt gebracht und legte unter dem charmanten Titel “The Gentle Giant” auch seine Autobiographie vor. Am 23. Dezember 2013 verstarb Yusef Lateef 93-jährig in Shutesbury, Massachusetts an Prostatakrebs.