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Porträts fast vergessener Jazzhelden

Arne Reimer
Arne Reimer
04.06.2013
Es gibt Jazzlegenden, die bis in alle Ewigkeit im kollektiven Gedächtnis präsent sein werden. Und dann gibt es Jazzlegenden wie Bassist Ron Carter oder Gitarrist Jim Hall, die nach einiger Zeit in Vergessenheit geraten sind, aber auch solche wie die Schlagzeuger Milford Graves und Idris Muhammad, die im Grunde nie die Anerkennung erfahren haben, die ihnen eigentlich gebührt hätte. Den Jazzlegenden der beiden letztgenannten Kategorien hat der Fotograf und Musikjournalist Arne Reimer im Magazin Jazz thing seine Porträt-Reihe “American Jazz Heroes” gewidmet. Nun legt er aus Anlass eines Doppeljubiläums – Jazz thing wird 20 Jahre alt und hat seine 100. Ausgabe herausgebracht – diese über einige Jahre hinweg zusammengetragenen Porträts im Buchformat vor.
Versammelt sind in “American Jazz Heroes”, das im Verlag Axel Stinshoff erscheint, fünfzig persönliche Porträts in Worten und Bildern. Selbst wer die Serie in Jazz thing verfolgt hat, kommt bei diesem wunderbaren Buch auf seine Kosten: Denn es bietet neben 130 bislang unveröffentlichen Farbfotos auch noch fünf exklusive Porträts von Jim Hall, Jimmy Cobb, Buster Williams, Gerald Wilson und Idris Muhammad. “Über keiner Musikrichtung, scheint mir, hat sich das Klischee so bruchfest geschlossen wie über dem Jazzmusiker”, schreibt Roger Willemsen im Vorwort. “Zeit, ihn anders, ihn wahrhaftiger zu sehen; so wie in diesem Buch zum Beispiel: in Farbe, weitgehend rauchfrei, situativ, lakonisch, außerhalb seines Spiels, innerhalb seiner Mauern, umgeben vom eigenen Lebensraum.”