Es ist das ewige Schicksal von Produzenten und Musikern außerhalb des Rampenlichtes: die breite Öffentlichkeit kennt selten ihre Namen. Erwähnt man stattdessen ihre Werke, strahlen alle: “Ach so!” Auch bei Bobby Schmidt ist es nicht anders. Als Jazz-Schlagzeuger und späterer Pop- und Schlagerproduzent ist er in der Branche das was man eine Legende nennt. Der breiten Öffentlichkeit hingegen geht sicher erst ein Licht auf, wenn man die Musiker nennt, mit denen Schmidt arbeitete, sowie die vielen Hits, die er schrieb und produzierte.
Seitdem er sich vor Jahren beruflich zur Ruhe gesetzt hatte, stand auf seinem Briefkopf: “Produzent – Schlagzeuger – Rentner”. Doch Gerhard “Bobby” Schmidt war viel mehr. Wie so viele seiner Generation prägten ihn die Kriegsjahre. Der aus Berlin stammende und immer humorvolle Musik-Allrounder war zunächst Schlagzeuger. Gleich nach dem Krieg war er einer der Mitbegründer des Orchesters Kurt Edelhagen, in dem er nicht nur trommelte, sondern auch allerhand Show machte. Nach zehn Jahren bei dieser Spitzenbigband hatte Schmidt erst ein eigenes Sextett und wechselte dann die Seite: er wurde Musikproduzent bei der Schallplattenfirma Polydor. Dort war er unter anderem für Max Greger und Wencke Myhre tätig, seine humoristische Seite bewies er mit inzwischen legendären Schlagerhits aus seiner (Mit-)Feder wie “Er hat ein knallrotes Gummiboot” und “Er steht im Tor”. Es ist keine Floskel, dass Bobby Schmidts Leben bis ins hohe Alter die Musik war. Am 03. Januar verstarb die Musikpersönlichkeit im Alter von 90 Jahren in Hamburg.