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Vitales Vinyl – Jazzklassiker im Original-Sound und -Design

Wer berühmte Jazz-Alben auf LP schätzt, möchte sie sicher so hören, wie sie einmal gedacht waren. Die Serie “Verve Vital Vinyl” setzt daher in allen Aspekten auf Originaltreue.
VerveVitalVinyl
VerveVitalVinyl
28.02.2019
Nicht wenige Jazzklassiker unterliegen heute nicht mehr dem Urheberrechtsschutz und können auch von anderen Labels herausgebracht werden. Oft wird dabei ein liebloses neues Cover verpasst oder bei Überspielung, Mastering und Fertigung nicht allzuviel Liebe verwandt. Die Reihe “Verve Vital Vinyl” setzt dagegen in puncto Klang und Design auf Originaltreue. Die Vorder- und Rückseiten der Hüllen werden ohne grafische Veränderungen reproduziert, nur wenn es sich im Original um ein Gatefoldcover gehandelt haben sollte, werden die damaligen Innenseiten jetzt auf dem Innersleeve abgedruckt – eine kleine und sicher verschmerzliche Abweichung vom Original. Gepresst werden die Alben durchweg auf hochwertigem 180 Gramm schwerem Vinyl. Und das bedeutet, dass sie im Gegensatz zu leichteren Scheiben vieler früherer Auflagen robuster und haltbarer sind, ruhiger laufen und in der Regel eine bessere Klangqualität haben – letzteres nicht zuletzt auch, weil alle Aufnahmen der Reihe natürlich von den Originalbändern gemastert wurden. Es lohnt sich also, auf das “Vital Vinyl”-Logo zu achten! Hier stellen wir Ihnen drei weitere Folgen der ersten Staffel vor.
Antônio Carlos Jobim – The Composer of Desafinado Plays
“Selbst wenn die Bossa-Nova-Bewegung nur diese eine Platte hervorgebracht hätte, wäre sie dadurch bereits vollkommen gerechtfertigt gewesen”, hieß es im DownBeat über die historische Bedeutung dieses Albums. Obwohl die meisten Bossa-Nova-Hits der Feder des Komponisten, Pianisten und Gitarristen Antônio Carlos Jobim entstammten, war dies sein erstes Album unter eigenem Namen. Mit Unterstützung eines von Maestro Claus Ogerman arrangierten Orchesters interpretierte der Brasilianer auf dieser Einspielung Kompositionen, die allesamt im Laufe der Jahre zu Klassikern gereift sind. Das Album wurde 2001 in die Latin Grammy Hall Of Fame aufgenommen.
Wes Montgomery – California Dreaming
Um seine Frau und sechs Kinder zu ernähren, musste Gitarrist Wes Montgomery zu Beginn seiner Karriere zeitweise tagsüber als Schweißer arbeiten, während er anschließend bis in die frühen Morgenstunden in Clubs auftrat. Als er Mitte der 1960er seinen Ruf als bester Jazzgitarrist gefestigt hatte (zwischen 1960 und 1967 gewann er sechsmal die DownBeat Critics’ Poll), nahm er auch eine Reihe von auch kommerziell sehr erfolgreichen Platten auf. Darunter 1966 mit hochkarätigen Begleitern wie Herbie Hancock, Richard Davis und Grady Tate das Album “California Dreaming”, mit dem er Platz 1 der Billboard -Jazzcharts und Rang 4 der R&B-Charts erreichte. Darauf spielt er, teilweise von Bläsern und Streichern umschmeichelt, auch Versionen von Pop-Hits jener Jahre. Die Jazz-Kritik war wenig begeistert, die Plattenkäufer umso mehr. 
 
 
Jimmy Smith – The Cat
In den Jahren, in denen Organist Jimmy Smith unter der Ägide des Produzenten Creed Taylor Aufnahmen für das Verve-Label machte, gelang ihm mit vier Einspielungen von Filmthemen der Einzug in die Billboard-Singles-Charts. Auf “The Cat” befinden sich die besten Songs gleich zweier Soundtracks. Für das Titelstück erhielt der Komponist, Arrangeur und Bandleader Lalo Schifrin einen Grammy. Als das Album – übrigens wohl die beste Aufnahme, die Smith je mit einer Big-Band gemacht hatte – 1964 erstmals veröffentlicht wurde, begeisterte es Jazz-, Rhythm’n’Blues- und Popfans gleichermaßen.
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