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Verve By Request – sanfte Bossas und furioser Bebop

Während Astrud Gilbertos Stimme auf “Look To The Rainbow” wie eine leichte sommerliche Brise daherkommt, wirkt die von Betty Carter auf “The Modern Sound Of Betty Carter” wie eine unbändige Naturgewalt.
JazzEcho-Plattenteller: Astrud Gilberto "Look To The Rainbow" / Betty Carter "Modern Sound of Betty Carter" (Verve By Request Vinyl)
JazzEcho-Plattenteller: Astrud Gilberto "Look To The Rainbow" / Betty Carter "Modern Sound of Betty Carter" (Verve By Request Vinyl)
22.02.2024

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Astrud Gilberto: Look To The Rainbow
Nachdem der Produzent Creed Taylor 1963 bei den Sessions für den Klassiker “Getz/Gilberto” die verborgenen Talente von Astrud Gilberto entdeckt hatte, gab er der Karriere der zuvor unbekannten brasilianischen Sängerin bei Verve Records Starthilfe. Zwischen 1965 und 1970 brachte Taylor die scheue Künstlerin auf acht Alben mit Top-Musikern und -Arrangeuren der Jazz- und Bossa-Nova-Szene zusammen.
Eines ihrer stimmungsvollsten und besten Verve-Alben war 1966 “Look To The Rainbow”. Und viel dazu beigetragen haben die fantastischen Arrangements und Orchestrierungen, die ihr damals Gil Evans und Tenorsaxofonist Al Cohn lieferten. Leichtigkeit und Melancholie halten sich in dem Repertoire, das aus Bossa- und Samba-Klassikern sowie zwei Songs des Franzosen Michel Legrand besteht, auf wunderbare Weise die Waage. Zu den auf dem Cover leider nicht genannten Musikern, mit denen die im vergangenen Jahr gestorbene Bossa-Muse hier zu hören ist, sollen u.a. Gitarrist Kenny Burrell, Schlagzeuger Grady Tate, Ventilposaunist Bob Brookmeyer und Perkussionist Dom Um Romão gehört haben.
Betty Carter: Modern Sound of Betty Carter
Mit ihrer unbedarften Art, ihrem Improvisationstalent und ihrem leidenschaftlichen Scat-Gesang begeisterte Betty Carter schon als Teenager bei gemeinsamen Jamsessions Bebop-Stars wie Dizzy Gillespie, Charlie Parker und Max Roach. Bevor sie Mitte der 1950er Jahre ihre Solokarriere startete, verbrachte sie noch zweieinhalb turbulente Jahre mit dem Orchester von Lionel Hampton, der die eigensinnige Sängerin in diesem Zeitraum sieben Mal gefeuert haben soll, nur um sie  kurz danach wieder zurückzuholen. “The Modern Sound Of Betty Carter” war 1960 eine der ganz frühen Aufnahmen der aus Detroit stammenden Künstlerin. Zu hören ist sie hier mit dem grandios aufspielenden Orchester von Richard Wess, der damals auch mit Größen wie Aretha Franklin, Nat King Cole, Sammy Davis Jr., den Drifters und vor allem Bobby Darin arbeitete. Auf Empfehlung von Miles Davis nahm sie kurz danach Ray Charles unter seine Fittiche und spielte mit Betty Carter zwei Alben ein, die sie schlagartig über die Jazzszene hinaus bekannt machten.
In der Reissue-Serie “Verve By Request” werden besondere Raritäten und von Jazzfans gewünschte, längst vergriffene Klassiker auf Vinyl wiederveröffentlicht.
 
 
 
 
 
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