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“Tone Poet”-Serie – funkelnde All-Star-Aufnahmen von Blue Note

Während Tenorsaxofonist Hank Mobley auf “A Caddy For Daddy” mit souligem Hard-Bop glänzt, brilliert das Trio des jungen Pianisten Sonny Clark auf “Sonny Clark Trio” mit flinkem Bebop und Jazzstandards.
JazzEcho-Plattenteller: Hank Mobley "A Caddy For Daddy" / Sonny Clark Trio (Tone Poet Vinyl)
JazzEcho-Plattenteller: Hank Mobley "A Caddy For Daddy" / Sonny Clark Trio (Tone Poet Vinyl)
06.07.2023

Diese LPs und weitere Folgen aus der Blue Note Tone Poet-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store.

 
Die Vinyl-Wiederveröffentlichungen der “Tone Poet”-Reihe präsentieren Klangpoeten, die ihren eigenen Weg gegangen sind, um einige wirklich originelle Sounds zu erzeugen. Inspiriert wurde Blue-Note-Präsident Don Was zu dieser Kollektion durch die außergewöhnlichen audiophilen Vinyl-Wiederveröffentlichungen, die Joe Harley seit Jahren bei dem von ihm mitgegründeten Label Music Matters herausbringt. Der Saxofonist Charles Lloyd verlieh ihm für sein außerordentliches Gespür für die Klangästhetik des LP-Formats den Ehrentitel “Tone Poet”, den Harley heute mit Stolz trägt. Die LPs der Reihe werden mit viel Liebe für Details gefertigt – angefangen bei der Tonqualität und dem Mastering über die hochwertige Pressung auf 180-Gramm-Vinyl bis hin zur Gestaltung der schweren, laminierten Gatefold-Sleeves und der Druckqualität.
Sonny Clark Trio – Sonny Clark Trio
So schnell wie der Stern des exzellenten Pianisten Sonny Clark in den späten 1950er Jahren aufgegangen war, so schnell war er mit seinem viel zu frühen Tod im Januar 1963 auch wieder erloschen. Seine professionelle Karriere begann der 1931 in Pennsylvania geborene und aufgewachsene Clark mit zwanzig Jahren in Kalifornien, wo er eigentlich nur eine Tante besuchen wollte, aber hängenblieb. Als Pianist und Organist begleitete er dort in der ersten Hälfte der 1950er Jahre den Bebop-Klarinettisten Buddy DeFranco bei der Aufnahme von fünf Verve-Alben. Dann zog der rhythmisch sehr variantenreich spielende Youngster nach New York, wo 1957 seinen Höhenflug bei Blue Note begann. Binnen drei Monaten spielte er für das Label mit unterschiedlichen All-Star-Besetzungen gleich drei grandiose Alben ein. Für “Sonny Clark Trio” hatte er sich das Rhythmusgespann des damaligen Miles Davis Quintet ausgeborgt und ein Repertoire zusammengestellt, das je zur Hälfte aus Bebop-Klassikern von Dizzy Gillespie, John Lewis und Tad Dameron (“Be-Bop”,“One Bass Hit” und “Tad’s Delight”) und populären Jazzstandards (“I Didn’t Know What Time It Was”, “Softly, As In A Morning Sunrise” und “I’ll Remember April”) bestand. “Brillantes Material aus den späten 50er Jahren von dem großen Hard-Bop-Pianisten und seinen ebenso begabten Begleitern, Bassist Paul Chambers und Schlagzeuger Philly Joe Jones”, meint Ron Wynn auf AllMusic. “Clark war einer der einfallsreichsten Pianisten jener Zeit, ein meisterhafter Balladeninterpret und dynamischer Uptempo-Solist, während viele Kollegen Chambers und Jones kaum das Wasser reichen konnten, weder als Begleiter noch wenn diese als Solisten selbst ins Rampenlicht traten.”
Hank Mobley – A Caddy For Daddy
Zwischen 1955 und 1970 war der Tenorsaxofonist Hank Mobley als Solokünstler und Sideman anderer Jazzgrößen (u.a. Art Blakey, Jimmy Smith, Donald Byrd und Horace Silver) ein absoluter Fixstern bei Blue Note. Das 1965 mit einem erstklassigen Sextett eingespielte Album “A Caddy For Daddy” war bereits seine 19. Blue-Note-Aufnahme unter eigenem Namen und gehört zu seinen besten. Scott Yanow verlieh dem Album bei AllMusic viereinhalb von fünf möglichen Sternen und schrieb: “Hank Mobley war in den 1960er Jahren der perfekte Künstler für Blue Note. Als markanter, aber nie dominanter Solist war Mobley zudem ein sehr talentierter Komponist, dessen Stücke das Vorhersehbare mieden und dennoch oft sehr melodisch und gefühlvoll sein konnten; seine vertrackten Originale inspirierten regelmäßig die jungen All-Stars im Blue-Note-Stall. Bei dieser Session aus dem Jahr 1965 ist, spielt Mobley zusammen mit Trompeter Lee Morgan, Posaunist Curtis Fuller, Pianist McCoy Tyner, Bassist Bob Cranshaw und Schlagzeuger Billy Higgins (eine typisch bemerkenswerte Blue-Note-Besetzung) das mitreißende Titelstück, drei weitere weniger bekannte, aber hervorragende Originale sowie Wayne Shorters Venus Di Mildew’. Empfehlenswert.”
 
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