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Acoustic Sounds Vinyl Serie – Pionierwerk des Spiritual Jazz

Gut drei Jahre nach John Coltranes Tod nahm seine Witwe Alice Coltrane mit vormaligen Spielpartnern ihres Mannes das zutiefst spirituelle Album “Journey In Satchidananda” auf.
JazzEcho-Plattenteller - Alice Coltrane: Journey In Satchidananda (Acoustic Sounds)
JazzEcho-Plattenteller - Alice Coltrane: Journey In Satchidananda (Acoustic Sounds)
30.03.2023

Diese LP und weitere Folgen aus der Acoustic Sounds-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store.  

 

Für die Reihe “Acoustic Sounds Vinyl” ist das Beste gerade gut genug. Präsentiert werden in dieser Serie ausschließlich Bestseller aus den Katalogen von Verve Impulse! und anderen klassischen Jazzlabels, die über viele Jahrzehnte hinweg nichts von ihrer ursprünglichen Faszinationskraft eingebüßt haben. Dass hier nicht nur musikalisch das Beste geboten wird, garantiert Verve Records dabei durch die enge Zusammenarbeit mit dem renommierten Team von Acoustic Sounds. Unter der Supervision von Firmengründer Chad Kassem mastern dort erfahrene Toningenieure die Aufnahmen von den originalen Analog-Tonbändern neu, bevor sie bei Quality Record Pressings auf 180-Gramm-Vinyl gepresst werden. Die fertigen Scheiben werden dann in von Stoughton Printing Co. produzierte hochwertige Klapphüllen mit sogenannten Tip-On-Jackets gesteckt, die dem Album ein besonders edles Aussehen verleihen.
Alice Coltrane – Journey In Satchidananda
Journey In Satchidananda” war 1971 Alice Coltranes viertes Album für Impulse! Records und gilt neben John Coltranes “A Love Supreme” und Pharoah SandersKarma als eines der frühen Meisterwerke des Spiritual Jazz. Bei diesen 1970 gemachten Aufnahmen knüpfte die Witwe mit u.a. Sopransaxofonist Pharoah Sanders, den Bassisten Cecil McBee und Charlie Haden sowie Schlagzeuger Rashied Ali an den modalen Jazz ihres verstorbenen Ehemanns an und verwob diesen mit Elementen indischer und arabischer Musik (mit Sanders und Ali hatte Alice zuvor schon in Johns letzter Band auf den Alben “Live At The Village Vanguard Again!” und “Expression” zusammengearbeitet). Während Alice ihre Harfe hier teilweise schon fast wie eine japanische Koto klingen lässt, präsentiert sie sich am Klavier eher wie eine nicht ganz so schwergewichtige Ausgabe von McCoy Tyner. Zu den exotischen Klänge des Albums trugen zudem eine indische Tanpura und eine arabische Oud bei.
Der Rolling Stone nahm “Journey In Satchidananda” 2020 in seine Liste mit den “500 besten Alben aller Zeiten” auf und schrieb: “Alice Coltrane spielte in den Bands, die ihr Mann John in seiner späten Phase unterhielt, eine Schlüsselrolle. Auf dieser LP, die sie nach ihrem spirituellen Lehrer Swami Satchidananda benannt hatte, ist ihre eigene musikalische Stimme in voller Blüte zu hören. Coltrane mischte die weitläufigen modalen Jams, denen ihr verstorbener Ehemann den Weg bereitet hatte, mit den Bordunklängen der indischen Tanpura sowie den Sounds des sich in die Höhe schraubenden Sopransaxofons von Pharoah Sanders und ihrer eigenen entrückten Harfe. Das Ergebnis ist ein meditativer Rausch, wie ihn der Jazz noch nie erlebt hat: teils erdiger Blues, teils ätherisches Mantra. Die Musik sollte sp+ater auf Klangsucher von Radiohead bis hin zu Coltranes Großneffen Flying Lotus einen starken Einfluss ausüben.”
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