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Acoustic Sounds Serie – Impulse!-Debüts von zwei Jazzikonen

In der Serie “Acoustic Sounds Vinyl” erscheinen diesmal “The Blues And The Abstract Truth” von Altsaxofonist Oliver Nelson und “On Impulse!” von Tenorsaxofonist Sonny Rollins.
JazzEcho-Plattenteller: Oliver Nelson "The Blues and Abstract Truth" / Sonny Rollins "On Impulse!" (Verve Acoustic Sounds Series)
JazzEcho-Plattenteller: Oliver Nelson "The Blues and Abstract Truth" / Sonny Rollins "On Impulse!" (Verve Acoustic Sounds Series)
01.07.2021
 
Diese LPs und weitere Folgen aus der Acoustic Sounds-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store. 
Für die Reihe “Acoustic Sounds Vinyl” ist das Beste gerade gut genug. Präsentiert werden in dieser Serie ausschließlich Bestseller aus den Katalogen von Verve Impulse! und anderen klassischen Jazzlabels, die über viele Jahrzehnte hinweg nichts von ihrer ursprünglichen Faszinationskraft eingebüßt haben. Dass hier nicht nur musikalisch das Beste geboten wird, garantiert Verve Records dabei durch die enge Zusammenarbeit mit dem renommierten Team von Acoustic Sounds. Unter der Supervision von Firmengründer Chad Kassem mastern dort erfahrene Toningenieure die Aufnahmen von den originalen Analog-Tonbändern neu, bevor sie bei Quality Record Pressings auf 180-Gramm-Vinyl gepresst werden. Die fertigen Scheiben werden dann in von Stoughton Printing Co. produzierte hochwertige Klapphüllen mit sogenannten Tip-On-Jackets gesteckt, die dem Album ein besonders edles Aussehen verleihen.
Oliver Nelson – The Blues And The Abstract Truth
Oliver NelsonsThe Blues And The Abstract Truth” gilt als eines der bedeutendsten Alben seiner Ära.  Als Creed Taylor den damals 28-jährigen Saxofonisten 1961 für die Aufnahme dieses Album zu seinem jungen Label Impulse! Records lotsen konnte, stand Nelson noch bei Prestige Records unter Vertrag. Auf einer Handvoll Soloalben hatte er dort bis dahin vor allem seine Talente als Tenor- und Altsaxofonist demonstriert. Auf “The Blues And The Abstract Truth” präsentierte Nelson nun erstmals ausschließlich eigene Kompositionen, die er für ein All-Star-Septett mit Freddie Hubbard (Trompete), Eric Dolphy (Altsax), George Barrow (Baritonsax), Bill Evans (Piano), Paul Chambers (Bass) und Roy Haynes (Schlagzeug) exzellent arrangiert hatte.
Unsterblich wurde das Album in erster Linie durch das Stück “Stolen Moments”, das auf Anhieb Klassiker-Status erlangte und später von so unterschiedlichen Künstlern wie Mark Murphy, der United Future Organization und sogar Frank Zappa gecovert wurde. “Ich glaube nicht, dass es den Begriff ‘crossover’ im damaligen Sprachgebrauch schon gab”, meinte Creed Taylor einmal rückblickend, “aber ich weiß noch, wie damals alle Jazz-Radiosender davon begeistert waren und gleichzeitig auch Popsender, die es heute nicht mehr gibt, volle Pulle darauf abfuhren.”
Sonny Rollins – On Impulse!
Sonny Rollins On Impulse!” war das erste von vier Alben, die der Tenorsaxofonist mit den kolossalen Lungen 1965/66 binnen zehn Monaten für Bob Thiele und Impulse! Records aufnahm. Im Zusammenspiel mit Pianist Ray Bryant, Bassist Walter Booker und Schlagzeuger Mickey Roker bot Rollins hier unnachahmliche Interpretationen von fünf Standard, darunter “On Green Dolphin Street” und “Everything Happens To Me”. Der Saxofonist nahm die Gelegenheit wahr, sein formidables Rhythmusgefühl, seinen intelligenten Humor und sein musikalisches Genie unter Beweis zu stellen. Höhepunkt ist fraglos der in halsbrecherischem Tempo vorgetragene Calypso “Hold ‘Em Joe”, der 1957 durch Harry Belafonte bekannt geworden war. “Diese Session ist so bedeutsam wegen der Art und Weise, wie Rollins die fünf Standards mit seinem Quartett in Angriff nimmt”, schrieb Thom Jurek im All Music Guide. “’Sonny Rollins On Impulse!' klingt wie eine Aufnahme, die Rollins auf der Seele gelegen hatte. Und wir können uns glücklich schätzen, dass er sie gemacht hat, weil sie in jeder Beziehung ein Volltreffer ist.” Schon wenige Monate später spielte Rollins einen weiteren Klassiker für Impulse! Records ein: den von ihm komponierten Soundtrack zu der britischen Filmkomödie “Alfie”, der die Top 20 der Rhythm’n'Blues-Charts von Billboard erreichte. Und als Arrangeur und Dirigent stand ihm dabei niemand anders als Oliver Nelson hilfreich zur Seite.
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