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Dritter Streich: Jan Garbarek & Hilliard Ensemble

Mit dem Album “Officium” betraten Jan Garbarek und das Hilliard Ensemble 1994 musikalisches Neuland. Vier Jahre später konsolidierten sie den Überraschungserfolg mit dem Nachfolger “Mnemosyne”. Nun legen sie mit “Officium Novum” ihren neuesten Streich vor
Davis James, Rogers Covey-Crump, Jan Garbarek, Steven Harrold, Gordon Jones © by Paolo Soriani / ECM Records
Davis James, Rogers Covey-Crump, Jan Garbarek, Steven Harrold, Gordon Jones © by Paolo Soriani / ECM Records© by Paolo Soriani / ECM Records
16.09.2010
Es ist keine Fortsetzung. Es ist ein Neubeginn: „Officium Novum“. Die dritte Zusammenarbeit des norwegischen Saxophonisten Jan Garbarek mit dem Hilliard Ensemble, der beispiellosen britischen Vokalgruppe, fasziniert mit neuen Klängen, unerforschten Wegen zwischen Harmoniegesang und Instrumentalimprovisation, zwischen Ost und West, Innovation und Tradition, Spiritualität und Mystik.
Mit dem Album “Officium” hatte die ungewöhnliche Musikerallianz im Sommer 1994 auf sanfte Weise die Musikwelt revolutioniert. Das epochemachende Werk brach mühelos die bestehenden Genregrenzen auf. Mehr als eine Million Mal verkaufte sich diese zeitlose und kongeniale Verbindung aus den Saxophonimprovisationen von Jan Garbarek und dem A-cappella-Gesang der britischen Vokalgruppe The Hilliard Ensemble. Stand bei dieser ersten, von Produzent Manfred Eicher initiierten Begegnung zwischen Jan Garbarek und dem Hilliard Ensemble im Kloster St. Gerold die mittelalterliche Vokalpolyphonie im Mittelpunkt, bezog das Doppelalbum „Mnemosyne“ vier Jahre später bereits zeitgenössische Kompositionen mit ein.
Treffend betitelt, steht „Officium Novum“ nun für musikalische Kontinuität, aber auch für den Aufbruch in neue Gefilde. Dem Geist von „Occident/Orient“ folgend, richtet das Album den Blick ostwärts, nimmt Armenien ins Visier und fokussiert sich auf die Kompositionen und Bearbeitungen von Komitas Vardapet (1869–1935). Das Hilliard Ensemble hat Komitas’ Werke, die in mittelalterlicher Kirchenmusik und der bardischen Tradition des Kaukasus wurzeln, bei ihren Besuchen in Armenien intensiv studiert. Garbarek wiederum inspirieren die Stimmungen dieser Musik zu besonders intensivem Spiel. Auf der Reise durch Zeitalter und Länder haben die Musiker eine erstaunliche Vielfalt von Kompositionen zusammengetragen: „Officium Novum“ macht Station in Eriwan und Byzanz, in Russland, Frankreich und Spanien – und alles fügt sich ein in den dramaturgischen Fluss des Albums, weil die einzelnen Werke in einen größeren kompositorischen Rahmen eingebunden sind. „In unseren besten Momenten ist es uns meines Erachtens gelungen, Neues, bisher noch nicht Gehörtes darzubieten“, meint Jan Garbarek. „Es entstand etwas, das es zuvor nicht gab.“
Rechtzeitig zur Veröffentlichung von “Officium Novum” beginnen Jan Garbarek und das Hilliard Ensemble auch ihre Gastspielreise durch Deutschland, in deren Verlauf sie bis Oktober sechs Konzerte geben werden.

Konzerttermine Jan Garbarek & Hilliard Ensemble

30.09.2010 Dom (Berlin)
04.10.2010 Heilig Geist Kirche (Heidelberg)
05.10.2010 Kloster (Eberbach)
06.10.2010 St. Agnes Kirche (Köln)
08.10.2010 Lukaskirche (München)
09.10.2010 Grossmünster (Zürich)
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