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Jakob Bro Trio – Frei fließende Balladen und offen strukturierte Stücke

Sein originelles Debütalbum für ECM Records benannte der dänische Gitarrist Jakob Bro nach der nordischen Göttin “Gefion”.
Jon Chistensen, Thomas Morgan, Jakob Bro
Jon Chistensen, Thomas Morgan, Jakob Bro© Ryo Mitamura / ECM Records
04.02.2015
Jakob Bro dürften Jazzfans spätestens seit seinen Aufnahmen mit Paul Motian (“Garden Of Eden”, 2006) und Tomasz Stanko (“Dark Eyes”, 2009) auf dem Radar haben. Nun legt der dänische Gitarrist mit “Gefion” sein erstes eigenes Album auf dem Münchener Label vor. Wie die beiden erwähnten ECM-Ikonen hat auch Bro ein besonderes Gespür für Melodie, Klangfarben und Atmosphäre. Das beweist er auf “Gefion” in frei fließenden Balladen und offen strukturierten Stücken, die auch seinen beiden Trio-Partnern – dem amerikanischen Bassisten Thomas Morgan und dem norwegischen Schlagzeuger Jon Christensen – sehr viel Gestaltungsspielraum geben.
Bro betrachtet Morgan als seinen “Seelenverwandten in der Musik”. Er lernte den Bassisten vor einigen Jahren kennen, als dieser mit der Band von Joey Baron im New Yorker Jazzclub Tonic auftrat. Beide spielten damals in Bands von Paul Motian, wenngleich nie zusammen. “Leider hat sich das nie ergeben. Aber 2009 nahm ich in New York an einer Aufnahmesession des dänischen Pianisten August Rosenbaum teil. Der Bassist war Thomas Morgan. Seitdem hat er auf fast all meinen Alben mitgespielt und wir sind auch viel zusammen auf Tourneen gegangen.” Auch zu seinem Schlagzeuger hat Bro ein besonderes Verhältnis: “Jon Christensen ist für mich schon seit langem eine große Inspiration. Ganz am Anfang meiner Karriere spielte ich mit einem dänischen Schlagzeuger, der in den 1960er Jahren der Hausschlagzeuger im Tagskægget in Aarhus gewesen war (der Club ist ein Pendant Montmartre in Kopenhagen). Er war ein Riesenfan von Jon und spielte mir Platten vor, auf denen er mitwirkte. Ich erkannte schnell, dass Jon ein wirklich einzigartiger Schlagzeuger ist.”
Als das Jakob Bro Trio 2012 beim Jazzfestival in Kopenhagen sein Debütkonzert gab, schrieb der deutsch-niederländische Kritiker Henning Bolte auf All About Jazz: “Hier finden drei musikalische Welten zueinander. Jeder dieser drei Musiker erzeugt Klänge auf ganz eigene Art. Dabei baut ihr Zusammenspiel auf gegenseitigem musikalischem Vertrauen und genauem Zuhören auf. Sich einander umkreisend kommen sie sich auf wundersame Weise näher und näher, so dass ihre Musik einen ganz eigenen Fluss hat.” Davon kann man sich am kommenden Montag (9. Februar, um 21 Uhr) auch im Berliner Club B-Flat überzeugen. Denn dann wird Jakob Bro dort “Gefion” bei einem “Record Release”-Konzert mit Thomas Morgan und Jon Christensen live vorstellen.
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