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Hannes Wader live und mit Freunden

Hannes Wader, Klaus Hoffmann, Reinhard Mey 2014
Hannes Wader, Klaus Hoffmann, Reinhard Mey 2014
31.07.2014
Fans von Liedermacher-Legende Hannes Wader, im vergangenen Jahr 70 Jahre geworden und mit dem ECHO für sein Lebenswerk ausgezeichnet, können sich seit einiger Zeit über regelmäßigen Zuwachs im CD-Schrank freuen. Jeweils in Vierer-Blöcken kommen insgesamt sechzehn Alben des Künstlers wieder auf den Markt, die er in den Siebziger und Achtziger Jahren für das Label Pläne aufnahm. Nach Auflösung des Labels verschwanden die Aufnahmen für viele Jahre vom Markt und wurden zum Teil zu teuren Sammlerstücken. Jetzt werden sie digital remastert und erstmals mit allen Liedtexten im Booklet wieder aufgelegt.
Die dritte und vorletzte Staffel umfasst vier Perlen aus dem Katalog des Künstlers, die zumindest zum Teil auch für die Freunde von Klassik und Jazz von Interesse sein dürften, interpretiert Wader hier doch auf ebenso individuelle wie überzeugende Art Werke von Franz Schubert und Carl Michael Bellman, und arbeitet auf einem davon mit dem legendären Jazz-Bassisten Eberhard Weber zusammen. “Ich habe versucht, die Stücke nicht wie Schubert-Lieder zu singen, sondern wie meine eigenen”, erklärt Wader im Begleitheft zu “An dich hab ich gedacht” von 1997. Er interpretiert seine Lieblingslieder von Franz Schubert ungekünstelt und klar, scheinbar mühelos. Um sich auch instrumental von den bekannten Vorbildern zu lösen, verzichtete Wader auf die übliche Klavier-Begleitung und engagierte stattdessen neben Eberhard Weber am Bass auch Ralf Illenberger, der nach Waders Vorstellungen eine kongeniale Gitarren-Begleitung arrangierte und spielte.
Mit dem 1996 erschienenen Album “Liebe, Schnaps, Tod” erfüllte sich Wader zwei lang gehegte Wünsche auf einmal: zusammen mit seinen Freunden Reinhard Mey und Klaus Hoffmann ins Studio zu gehen und dem schwedischen Nationaldichter Carl Michael Bellman (1740–1795) ein Album zu widmen. Bellmans “Episteln” beschrieben bildhaft und poetisch das derbe Lebensgefühl des schwedischen Rokoko. “Von Schnaps verstehe ich mindestens genau so viel wie Bellman”, merkt Wader an, “Liebe und Tod kenne ich vom Hörensagen, aber es reicht zum Mitreden und Mitdichten.” Musiker des NDR-Symphonieorchesters und der Hamburger Symphoniker tragen zur Klangästhetik des Albums bei.
Zwei Livealben vervollständigen die aktuelle Wader-Staffel: “Wecker Wader – Was für eine Nacht” zusammen mit Konstantin Wecker (2001) und “Auftritt” von 1998. Wecker und Wader, die scheinbar gegensätzlichen Urgesteine der Liedermacherei, harmonieren live auf wunderbare Weise – “Der eine voll süddeutscher Lebenslust und Hintersinnigkeit, der andere mit norddeutschem Charme und Poesie an der Gitarre”, schrieb die Bonner Rundschau. Auf “Auftritt” interpretiert Wader eigene Klassiker neben bemerkenswerten Raritäten wie “Der Mond ist aufgegangen” und dem “Ständchen” aus MozartsDon Giovanni”.