Hannes Wader | Musik | Nah dran

Nah dran: Wader,Hannes
Nah dran
VÖ: 24. August 2012
Hannes Wader

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Hannes Wader ist eine Legende – schon jetzt. Viele seiner Lieder sind Allgemeingut geworden, werden von Generation zu Generation weitergegeben und immer wieder neu gesungen. Wer kennt nicht „Heute hier, morgen dort“, das mittlerweile zu den beliebtesten deutschen Volksliedern gerechnet werden kann.
Er ist der Autor und Interpret von Liedern, die intimste Empfindungen ausdrücken, was er seit seinem ersten Album von 1969 eindrucksvoll unter Beweis stellt. Er ist aber auch der Volkssänger und der politische Mensch, der Stellung bezieht, sich mit seinen Liedern einmischt.

Jetzt, kurz nach seinem 70. Geburtstag, erscheint endlich – nach sechs Jahren – eine neue CD mit neuen Liedern. Das Warten hat sich gelohnt. Das Album ist ausgereift und abwechslungsreich, hat Groove, Humor und Haltung. Vom Lied, vom Folksong, von Country und Reggae, vom deutschen Volkslied bis hin zum französischen Valse-Musette: hier fließt an musikalischen Stilen vieles zusammen, um der Vielfalt der Lieder und ihrer Texte gerecht zu werden. Im Eingangslied heißt es: „Stark wie Eichen, die nicht weichen, zart wie Seerosen auf Teichen.“ Diese Metapher trifft sehr genau das, was Hannes Waders Liedkunst ausmacht. Sie ist ungebeugt und kraftvoll, aber auch zart und zerbrechlich.
Eine gefühlvolle Hommage an den im vergangenen Jahr verstorbenen Kollegen Franz Josef Degenhardt findet sich in dem musikalischen Nachruf „Alter Freund“. Das Degenhardt-Lied “Jeder Traum” geht dieser berührenden Ehrung des alten Weggefährten voraus. Genau so behutsam und umsichtig wurden weltbekannte Songs von Pete Seeger, Tom Paxton und Jacques Prévert von Wader mit eigenen deutschen Texten versehen – und dadurch auch zu eigenen Liedern.

Auch der Wader-typische schwarz-trockene Humor kommt auf diesem Album nicht zu kurz. Im Titellied schildert er seine – nur zum Teil selbst gemachten – Erfahrungen beim Kennenlernen des weiblichen Geschlechts (was davon tatsächlich biographisch ist, überlässt er freilich der Phantasie des Hörers) und macht daraus einen vor Komik strotzenden Reggae. Ähnlich wie in „Mahlzeit“, wobei man allerdings darauf achten sollte, dass einem beim Lachen nicht der sprichwörtliche Bissen im Schlund stecken bleibt. Sogar den Gedanken an das eigene Ende verpackt der Künstler im „Lied vom Tod“ in ein augenzwinkerndes episches Vermächtnis. Mit seinem neuen Album ist Hannes Wader auf der Höhe der Zeit und geht weiter – ungeachtet aller Trends und Moden – seinen eigenen Weg.
Veröffentlichung
24.8.2012
Format
CD
Label
Mercury
Bestellnummer
00602537018871

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