Fieh | Offizielle Biografie

Biografie – Fieh

Die achtköpfige Band Fieh aus Norwegen wurden kürzlich von Decca Records unter Vertreag genommen. Ihr Debütalbum erscheint im September. Vorab macht sie bereits mit der Single und dem Video “25” auf sich aufmerksam.
Von Musik ist Sofie Tollefsbøl (deren Rufname Fieh den Bandnamen inspiriert hat) schon umgeben, soweit sie zurückdenken kann. Es begann damit, dass sie als Kind klassischen Klavierunterricht erhielt. Ein paar Jahre später besuchte sie im Schlepptau ihres gitarrenbesessenen älteren Bruders ihre ersten Bluesfestivals und -konzerte. Und in der Schule begann sie dann, sich für die Rockmusik der 1970er Jahre zu begeistern. Musik war in ihrem Leben ständig präsent.
In der gymnasialen Oberstufe begann sie dann selbst zu singen. “Im Musikunterricht wurden uns die Grundlagen des Jazz beigebracht”, erinnert sie sich. “Das brachte mich dazu, mir Aufnahmen von Künstlerinnen wie Ella Fitzgerald und Billie Holiday genauer anzuhören. Danach entdeckte ich Erykah Badu und D’Angelo – dieses ganze Neo-Soul-Ding – und fragte mich: ‘Was? Wie ist diese Art von Musik überhaupt möglich?’ Es schien die perfekte Mischung aus all dem zu sein, was ich schon so lange geliebt hatte.”
Sofie begann, ihre eigene Musik zu schreiben. Anfangs “pfuschte” sie allein auf einem MIDI-Keyboard und mit Garage-Band-Software herum. Doch schon bald fand sie in ihren Klassenkameraden Ola Øverby (Schlagzeug) and Andreas Rukan (Bass) Verbündete, mit denen sie in Oslo ein Trio gründen konnte. Was sie miteinander verband, war ihre gemeinsame Liebe für D’Angelos bahnbrechendes Album “Voodoo”. “Das war ganz zu Anfang unsere Idealvorstellung von Musik, und das Album spukt uns noch heute im Kopf herum”, meint Sofie. “Aber wir haben natürlich erkannt, dass wir unser eigenes Ding machen müssen und nicht einfach nur die Sachen kopieren können, die wir lieben.”
Die Band wuchs im Laufe der Zeit auf ganz natürliche Weise. Sofie erweiterte sie nach und nach um Freunde von der Musikschule und andere Künstler, “die unseren Weg kreuzten und unsere musikalischen Vorlieben teilten”. Sie sind, wie Tollefsbøl mit Nachdruck anmerkt, in jeder Hinsicht eine richtige Band: “Das sind wir meines Erachtens schon seit dem ersten Gig. Ich schreibe zwar die Texte, aber weil ich die Musiker gut kenne – sie sind meine Freunde und ich weiß, was sie musikalisch draufhaben – möchte ich, dass sie soviel wie möglich von ihrer Persönlichkeit und ihrem Geschmack in dieses Projekt einbringen.” Irgendwann legte sich Sofie den Bühnennamen Fieh zu, nach dem dann auch gleich die ganze Band benannt wurde.
Nachdem sie die zurückliegenden fünf Jahre mit Schreiben, Spielen und dem Verfeinern ihres Sounds zugebracht haben, wird Fieh nun bald ihr erstes Album mit zehn leidenschaftlichen und schwungvollen Soul-Songs präsentieren. Vom ursprünglichen Trio ist die Band mittlerweile zu einem achtköpfigen Kollektiv angewachsen: mit Jørgen Kasbo an der Gitarre, Edvard Synnes an den Keyboards, Lyder Øvreås Røed an Hörnern und Trompete, Solveig Wang am Moog-Synthesizer und als Background-Sängerin sowie Thea Arnesdotter Lien als Background-Sängerin. Für ihr erstes Album, das sehr modern und frisch klingt, haben diese Musiker/innen alle ihre Einflüsse gebündelt. Unüberhörbar ist dabei aber auch die Kamaraderie unter den Mitgliedern von Fieh, die schon als Teenager eng miteinander befreundet waren.
“Es ist uns eigentlich nie schwergefallen, Songs zu schreiben” sagt Tollefsbøl. “‘25’ [die neue Single, zu der Ende März ein im Retrostil gefilmter Video-Clip veröffentlicht wurde] spielten wir tatsächlich schon 2014 bei unserem allerersten Auftritt. Und da wir das Lied so sehr mögen, spielen wir es bis heute.” Das hat natürlich auch damit zu tun, dass es sie an ihre Anfänge erinnert, als sie versuchten, ihre verschiedenen musikalischen Vorlieben unter einen Hut zu bringen. Das gemeinsame Ziel und dieses Gefühl der Einheit, das sie schon verband, als sie die Band mit sechzehn Jahren gründeten, schimmert auch auf dem Debütalbum durch. Fieh ist eine fest zusammengeschweißte Clique mit einem Faible für echte, handgemachte Musik und einer Botschaft für ihre Altersgenossen.
“Eine Sache, die uns immer wichtig war, ist, den Menschen ein Live-Erlebnis zu bieten”, sagt Tollefsbøl. Fieh steht für die transformative Kraft der Musik und dafür, wie man mit ihr die Jugend vereinen kann. Beispielhaft ist in dieser Hinsicht der Song “Glu”, eine kraftvolle Hymne, in der es darum geht, sich nichts gefallen zu lassen.  “All diese alten Männer”, heißt es in dem Lied trotzig, “können mir nicht sagen, was ich tun soll.” 
“Die Art und Weise, wie du dich selbst als Person verhältst, ist genauso wichtig wie das Schreiben solcher Songs. Es ist mir wichtig, dass die Leute auf unseren Konzerten Spaß haben. Nach dem Motto ‘Hier kann ich eine Stunde lang schöne Gefühle empfinde.’ Das ist wichtig, und Musik ist eine nette Art, den Menschen genau das zu geben.”
Auch live ist Fieh eine echte Offenbarung. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Band letztes Jahr für ihre fantastischen Auftritte mit dem Osloprisen ausgezeichnet wurde. Die Bandmitglieder sind allesamt begabte Instrumentalisten. Sie spielen ihre Songs mit jeder Menge Schneid und einer rauen Qualität, die der Musik Wärme und Charakter verleiht. “Ungefähr so wie in den Siebzigern sollten Instrumente idealerweise klingen”, meint Tollefsbøl. “Wir wollen nicht diesen total geschliffenen Pop-Sound.”
Wenn man das strahlende, luftige “So Fly”, die nonchalanten sonnigen Vibes von “Samurai/When The Summer Is Through” und das sinnliche “Douwanna” so hört, wird einem klar, wie mühelos Fieh die Stimmungen zu wechseln verstehen. Future Funk, Leftfield-R&B, Jazz, ein Hauch von Swing und leidenschaftlicher Soul wurden hier zu einem berauschenden Mix verquirlt. Das ist Musik für romantische Nächte, aber auch zum Abtanzen. “Wir werden immer besser darin, verschiedene Dinge aus all den Genres einzubeziehen, die uns gefallen”, sagt Tollefsbøl. “Wir haben so unterschiedliche Geschmäcker.”
Das Debütalbum gerät trotzdem nie zu einem Ideen-Mischmasch oder einer Ansammlung fauler Faksimiles. Es ist ein Album, das vor lauter Energie und Begeisterung flirrt. So klingt es, wenn gute Freunde sich mit Herz und Seele der Musik verschreiben, an die sie glauben. “Wir haben viel Zeit damit verbracht, dieses Album zu machen und zu entscheiden, wie es klingen soll”, sagt Sofie Tollefsbøl abschließend. “Der Wesenszug der Band ist, dass wir viele sind, und jeder Einzelne hat seine eigene Stimme in das Projekt eingebracht. Und das trägt erheblich dazu bei, dass die Musik so interessant ist.” Fieh sind mehr als die Summe ihrer Einzelteile, es ist ein wahres musikalisches Kollektiv, das seine Stimme gefunden hat und nun die Welt mit ihr erobern möchte.
 
Stand April 2019