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Eivind Aarset – Connected

Eivind Aarset - Connected
Eivind Aarset - Connected
07.05.2004
Eivind Aarset und seine Band Électronique Noire melden sich mit einem neuen Jazzland-Album zurück: “Connected” ist nach “Électronique Noire” von 1998 und “Light Extracts” von 2001 der dritte Geniestreich des Gitarristen, der laut dem All Music Guide “einen neuen Standard für Fusionmusik gesetzt hat”.
Dies tat Aarset insofern, als er trotz des massiven Einsatzes elektronischer Mittel das organische Ensemblespiel nicht zu kurz kommen ließ. Der Norweger verbindet den Improvisations- und Abenteuergeist des Miles Davis der frühen 70er Jahre mit den technologischen Mitteln und Grooves der Gegenwart. Das Resultat ist eine Fusionmusik im ursprünglichen Sinne des Wortes, die nichts mit den oberflächlichen und oftmals langweiligen Crossover-Versuchen zu tun hat, die heute allgemein unter dem Begriff firmieren.

“Connected” bietet Musik für ernsthafte Musikliebhaber… eine Musik, die irgendwo zwischen den melancholisch-kühlen Klängen des schottischen Ambient-Duos Boards of Canada, der transzendenten Hypnotik der experimentellen Rockmusik von The Durutti Column, dem elektrisierenden Jazz von Miles Davis' “Bitches Brew” und “Survival Of The Fittest” von Herbie Hancocks Headhunters, der arktischen ECM-Ästhetik und Pink Floyds “Ummagumma” angesiedelt ist. Auch Einflüsse von Talk-Talks Marc Hollis, dem Filmkomponisten John Barry sowie dem bahnbrechendem Album “My Life In The Bush Of Ghosts” von Brian Eno und David Byrne sind nicht zu überhören. Im verbindenden Gitarrenspiel und den Kompositionen Aarsets spiegeln sich all diese verschiedenen Elemente in aufregender Weise wieder.

Eingespielt hat Aarset sein neues Album mit der Crème de la crème der zeitgenössischen norwegischen Jazz-and-Beyond-Szene: Den rhythmischen Drive verdankt der Gitarrist in erster Linie Beady-Belle-Bassist Marius Reksjø und Wibutee-Schlagzeuger Wetle Holte; letzterer wird bisweilen durch Anders Engen (Bugge Wesseltoft New Conception Of Jazz) und Rune Arnesen (Nils Petter Molværs Khmer) verstärkt bzw. ersetzt. Besonders jazzige Akzente setzte der dänische Tenorsaxophonist und Baßklarinettist Hans Ulrik, der schon mit Größen wie Steve Swallow, Gary Peacock, Mino Cinelu, Adam Nussbaum, Niels Lan Doky, Marilyn Mazur, John Scofield und Peter Erskine zusammengespielt hat.

Die elektronischen Klänge steuerten neben dem Leader selbst vor allem Jan Bang, Raymond C. Pellicer und Turntable-Spezialist Pål “Strangefruit” Nyhus bei, während Erik Honoré, Reidar Skår und einmal mehr Pellicer für den richtigen Endmix sorgten. Als Überraschungsgast präsentiert Eivind Aarset in dem Titel “Nagabo Tomora” außerdem noch den tunesischen Sänger und Oud-Spieler Dhafer Youssef, auf dessen letztem Enja-Album “Digital Prophecy” der Gitarrist mit anderen Stars der zeitgenössischen norwegischen Jazzszene mitgewirkt hatte.
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