Count Basie | News | The Complete Clef, Mercury & Verve Studio Recordings (Mosaic Box-Set) 1952-1957 - Count Basie

The Complete Clef, Mercury & Verve Studio Recordings (Mosaic Box-Set) 1952–1957 – Count Basie

17.06.2005
Als Ende der 40er Jahre die Swing- und Big-Band-Ära endete, mußten sich die Big-Band-Leader Neues einfallen lassen, um ihr Publikum zurückzugewinnen. Woody Herman kombinierte die Ästhetik des Swing mit der neuen Dynamik des Bebop, Stan Kenton begann sich stärker auf kompositorische Werke zu konzentrieren und erweiterte er die Farbpalette des Jazz um Klangfarben der klassischen Musik. Count Basie wiederum hielt sich ein paar Jahre lang mit kleiner besetzten Ensembles über Wasser, gründet dann ein neues Orchester mit jungen Musikern und scharte darüber hinaus eine Riege der besten Arrangeure jener Zeit um sich. Der neue Stil war einerseits sehr modern, andererseits aber auch absolut typisch für Basie.
Ende der 40er Jahre mußte Basie das Orchester wegen finanzieller Probleme auflösen und ein paar Jahre lang mit kleineren Ensembles auftreten. Erst 1952 hatte er sich finanziell so weit saniert, daß er erneut in ein Big-Band-Abenteuer starten konnte – mit einem neuen Orchester, das er aus talentierten jungen Musikern zusammenstellte. So wurden etwa Joe Newman, Benny Powell, Marshal Royal, Ernie Wilkins, Paul Quinichette, Gus Johnson, Eddie “Lockjaw” Davis, Joe Wilder, Henderson Chambers, Frank Wess, Frank Foster, Thad Jones und Sonny Payne durch ihre Mitwirkung in dieser Basie-Band erst bekannt. In der Rhythmusgruppe spielten in jenen Jahren außerdem die Bassisten Jimmy Lewis, Eddie Jones, Gene Ramey und Ray Brown, Schlagzeuger Buddy Rich und der allgegenwärtige Gitarrist Freddie Green. Als Gaststars tauchten auch noch Ella Fitzgerald, Oscar Peterson, Joe Williams und Al Hibbler auf.

Genau diese zweite und ebenfalls sehr erfolgreiche Big-Band-Phase (von 1952 bis 1957), in der Basie Aufnahmen für die Norman Granz-Labels Clef, Mercury und Verve machte, ist auf den acht CDs dieser Box dokumentiert. Als Tonquelle dienten in den meisten Fällen die Originalaufnahmebänder. Unter den insgesamt 146 Tracks befinden sich auch sieben bislang unveröffentlichte Aufnahmen sowie drei alternative Einspielungen, die nicht aus den Archiven von Universal Music stammen.

Chris Albertson kommentiert in seinem Begleittext nicht nur jedes einzelne Stück, sondern erzählt auch, was die Musiker außerhalb des Tonstudios unternahmen – man gewinnt beinahe den Eindruck, daß er beim Schreiben seines Textes die Terminkalender aller beteiligten Musiker vor sich liegen hatte. Außerdem wurden viele diskographische Fehler und Unklarheiten beseitigt, die über ein halbes Jahrhundert lang vielen Veröffentlichungen dieses Materials als Makel anhafteten.
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