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Ein Pianist mit vier Händen – Chick Corea & Stefano Bollani

1978 begeisterte Chick Corea die Jazzwelt, als er erstmals im Duo mit Herbie Hancock auftrat. Mit seinem jungen italienischen Kollegen Stefano Bollani führt er die Kunst des Piano-Duos nun auf dem Album “Orvieto” in neue Höhen.
Chick Corea & Stefano Bollani c Andrew Elliott / ECM Records
Chick Corea & Stefano Bollani c Andrew Elliott / ECM Records© Andrew Elliott / ECM Records
29.09.2011
Auf europäischen Bühnen konnte man Chick Corea und Stefano Bollani in den letzten beiden Jahren schon gelegentlich als Duo erleben. Und stets wurden die beiden Pianisten vom Publikum mit stehenden Ovationen verabschiedet. Letztes Jahr im Dezember ließen sie im Teatro Mancinelli von Orvieto endlich eines ihrer gemeinsamen Konzerte für die Nachwelt mitschneiden und legen es nun auf dem atemberaubenden Album “Orvieto” vor.
“Für zwei Pianisten ist es eine große Herausforderung, miteinander zu improvisieren”, meint Chick Corea, der auf diesem Gebiet reichlich Erfahrung besitzt (sein erstes Duo-Album mit Herbie Hancock datiert aus dem Jahr 1978) “Die Auftritte mit Stefano sind inspirierend und sehr unterhaltend.”
In einem 75-minütigen, stets spannenden Parforce-Ritt brennt das Duo ein musikalisches Feuerwerk ab und beweist stilistische Vielseitigkeit gepaart mit Spielwitz: im Handgepäck haben die beiden ein Programm mit Jazzstandards aus verschiedenen Epochen (“Jitterbug Waltz”, “Nardis”, “Darn That Dream” und “If I Should Lose You”), brasilianischen Klassikern von Dorival Caymmi und Tom Jobim (“Doralice”, “Retrato Em Branco E Preto” und “Este seu olhar”), Eigenkompositionen (Coreas Publikumshit “Armando’s Rhumba”, Bollanis “A Valsa da Paula” sowie der gemeinsame “Blues in F”) und freien Improvisationen (Orvieto Improvisation No. 1 & 2”).
“Bollani hat ihre Produktion mit dem Werk eines Pianisten mit vier Händen verglichen”, schrieb Nate Chinen in seiner Rezension in der New York Times. “Das klingt zunächst abgehoben und narzistisch, bis man die Ergebnisse gehört hat.”
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