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Blue Note Classic Vinyl Series: Ein seltsam cooles Weihnachtsalbum

Pianist Duke Pearsons “Merry Ole Soul” war das einzige Weihnachtsalbum, das in der sogenannten klassischen Blue-Note-Ära eingespielt wurde. Jetzt wird es erstmals auf Vinyl wiederveröffentlicht.
JazzEcho-Plattenteller - Blue Note Classic Vinyl Serie: Duke Pearson "Merry Ole Soul"
JazzEcho-Plattenteller - Blue Note Classic Vinyl Serie: Duke Pearson "Merry Ole Soul"
30.09.2021
Diese LPs und weitere aus der Blue Note Classic Vinyl Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store
Mit seiner “Blue Note Classic Vinyl Series“ knüpft Blue Note an die gefeierte “Blue Note 80 Vinyl Reissue Series” an, mit der das von Don Was geleitete Traditionslabel 2019 sein 80-jähriges Jubiläum beging. Wie in der Vorläufer-Serie werden sämtliche Aufnahmen von Kevin Gray (Cohearent Audio) von den analogen Originalbändern neu gemastert, bei Optimal in Deutschland auf hochwertiges 180-Gramm-Vinyl gepresst und in Standardverpackungen angeboten.
Zwischen 1959 und 1970 nahm der Pianist Duke Pearson nicht nur ein rundes Dutzend eigener Platten für Blue Note Records auf, sondern zeichnete in dieser Zeit als Produzent und Sideman auch maßgeblich für die Hard-Bop-Ausrichtung des Labels verantwortlich. Das Weihnachtsalbum “Merry Ole Soul”, aufgenommen im Laufe des Jahres 1969, war eine seiner letzten Einspielungen überhaupt. Nachdem bei Pearson 1970 Multiple Sklerose diagnostiziert worden war, drosselte er zunächst sein Arbeitspensum, bevor er das Klavierspielen Mitte der 1970er ganz aufgeben musste. 1980 erlag Duke Pearson im Alter von nur 47 Jahren schließlich der Krankheit.
Merry Ole Soul” war nicht nur Pearsons einziges Weihnachtsalbum, sondern zugleich auch die einzige Aufnahme in diesem speziellen Genre, die in der sogenannten klassischen Blue-Note-Ära entstanden war. Das Repertoire bestand größtenteils aus bestens bekannten Liedern wie “Jingle Bells”, “Silent Night”, “Sleigh Ride” und “The Little Drummer Boy”, enthielt mit “Wassail Song” (a.k.a. “Here We Come A-wassailing”) aber auch einen etwas seltener zu hörenden englischen Traditional und mit “Go Tell It On The Mountain” sogar einen afroamerikanischen Spiritual. Begleitet wurde Pearson, der für zwei Nummern vom Klavier zur Celesta wechselte, bei der Aufnahme von dem Bassisten Bob Cranshaw und dem Schlagzeuger Mickey Roker. Bei drei Titeln gesellte sich außerdem noch der brasilianische Perkussionist Airto Moreira zu dem Trio.
“Eines der seltsamsten Alben, die jemals für Blue Note aufgenommen wurden – und auch eines der coolsten!”, meint Dusty Groove zu diesem oft übersehenen Juwel. “Duke Pearson nahm dieses Set […] zu einer Zeit auf, in der er einen enormen genreübergreifenden Jazz machte, der wirklich mit seinen früheren Stilen brach. […] Der Sound ist offener und freier, als man es von einem Weihnachtsalbum erwarten würde – insgesamt überaus gefühlvoll, in einer Weise, die einige großartige Interpretationen ermöglicht…”