Melt Yourself Down | News | Melt Yourself Down - explosive Sounds aus dem Schmelztiegel London

Melt Yourself Down – explosive Sounds aus dem Schmelztiegel London

Ist den Punk-Funk-Jazzern von Melt Yourself Down mit “100% Yes” der große Wurf gelungen? Die Antwort lautet selbstredend: hundertprozentig ja!
Melt Yourself Down - 100% YES
Melt Yourself Down - 100% YESFabrice Bourgelle
02.04.2020
Mit seinen Bands Acoustic Ladyland und Polar Bear brachte der Saxophonist Peter Wareham zum Beginn des Millenniums die Saat für die zeitgenössische britische Jazzszene aus, die in den vergangenen zehn Jahren schillerndste Musikblüten trieb und inzwischen weltweit für Furore sorgt. Nach der Auflösung von Acoustic Ladyland gründete Wareham 2012 die Nachfolgeband Melt Yourself Down, die er nach einem Song des New Yorker Proto-Punk-Jazzers und No-Wavers James Chance benannte.
Die Ursprungsbesetzung der Band liest sich heute wie ein “Who is Who” des kreativen Nukleus der progressiven Musikszene im United Kingdom: Saxophonist Shabaka Hutchings (Sons Of Kemet, The Comet Is Coming, Shabaka And The Ancestors), Schlagzeuger Tom Skinner (Sons Of Kemet, Matthew Herbert, Mulatu Astatke, Hello Skinny), Perkussionist Satin Singh (Fela!, Transglobal Underground), Sänger und Gitarrist Kushal Gaya (Zun Zun Egui) sowie Bassistin Ruth Goller (Acoustic Ladyland). Jetzt legen Melt Yourself Down mit “100% Yes” ein bahnbrechendes neues Album vor, das ab sofort digital und ab dem 19. Juni auf CD und LP erhältlich sein wird.
Die Musik der Band, in der Hutchings und Skinner mittlerweile durch George Crowley (Julian Argüelles, Yazz Ahmed, Red Snapper) und Dave Smith (Robert Plant, JuJu, Fofoulah) ersetzt wurden, ist seit jeher ein “intensives Gebräu aus Jazz, Punk und afrikanischen Elementen” (All Music Guide). Doch so kraftvoll, packend und zündend wie auf “100% Yes” hat das Sextett seine explosive Stilmixtur nie zuvor auf den Punkt gebracht. Es entfesselt ein im wahrsten Sinne atemberaubendes Klanggewitter aus rotzig röhrenden Saxophonen, treibenden Beats, pulsierenden Bässen, fiependen Space-Sounds und punkigen Gesangseinlagen. Ein eingängiger Kracher wird hier an den nächsten gereiht, bis das Album mit der hypnotischen Titelnummer grandios ausklingt. Für solche Alben wurde einst die “Repeat”-Taste erfunden.
“100% Yes” ist genau das Richtige, um mächtig Dampf abzulassen oder, wie das Magazin Time Out empfiehlt, “nackt im Haus herumzutanzen”. Ziehen Sie aber vorsichtshalber besser die Vorhänge zu!