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Tone Poet Serie – ein Überflieger an der Trompete

Sein viertes Blue-Note-Album “Byrd In Flight” etablierte Donald Byrd 1960 endgültig in der obersten Liga der Jazztrompeter. Nun wird der Klassiker in der audiophilen “Tone Poet”-Vinyl-Reihe neu aufgelegt.
JazzEcho-Plattenteller: Tone Poet Vinyl Series - Donald Byrd "Byrd in Flight"
JazzEcho-Plattenteller: Tone Poet Vinyl Series - Donald Byrd "Byrd in Flight"
19.01.2021
Diese LP und weitere Folgen aus der Tone Poet-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store.   
Die Vinyl-Wiederveröffentlichungen der “Tone Poet”-Reihe präsentieren Klangpoeten, die ihren eigenen Weg gegangen sind, um einige wirklich originelle Sounds zu erzeugen. Inspiriert wurde Blue-Note-Präsident Don Was zu dieser Kollektion durch die außergewöhnlichen audiophilen Vinyl-Wiederveröffentlichungen, die Joe Harley seit Jahren bei dem von ihm mitgegründeten Label Music Matters herausbringt. Der Saxofonist Charles Lloyd verlieh ihm für sein außerordentliches Gespür für die Klangästhetik des LP-Formats den Ehrentitel “Tone Poet”, den Harley heute mit Stolz trägt. Die LPs der Reihe werden mit viel Liebe für Details gefertigt – angefangen bei der Tonqualität und dem Mastering über die hochwertige Pressung auf 180-Gramm-Vinyl bis hin zur Gestaltung der schweren, laminierten Gatefold-Sleeves und der Druckqualität.
Donald Byrd – Byrd In Flight
Als Donald Byrd 1960 “Byrd In Flight” für Blue Note einspielte, konnte er bereits auf ein gutes Dutzend Alben als Leader und Co-Leader zurückblicken, die seine vielfältigen Talente hatten erahnen lassen. “In den vergangenen fünf Jahren, in denen Byrd an Erfahrung und Sicherheit gewonnen hat, ist sein Ton stärker und das Spektrum der Emotionen, die er vermitteln  kann, breiter geworden”, schrieb Nat Hentoff in den originalen Liner Notes des Albums. “Byrd hat dabei jedoch nicht seine Unbeschwertheit und seinen Elan verloren, die ihn von Anfang an von vielen seiner Zeitgenossen abhoben. Er hat sich nicht auf die durchweg aggressive Sprache der ‘Hard Bopper’ oder die repetitiven Exklamationen der weniger bedeutenderen ‘Seelen’-Sucher beschränken lassen.”
Die feurigen Soli, die der Trompeter und Tenorsaxofonist Hank Mobley in “Ghana”, dem Eröffnungsstück von “Byrd In Flight”, zum Besten gaben, machten den Hörern gleich deutlich, dass sie hier ein außergewöhnliches musikalisches Erlebnis erwartete. Neben Byrd und Mobley trugen dazu noch der in zwei Nummern zu hörende Altsaxofonist Jackie McLean, Pianist Duke Pearson (der auch drei originelle Stücke zum Repertoire beisteuerte), die alternierenden Bassisten Doug Watkins und Reggie Workman sowie Schlagzeuger Lex Humphries bei.
“Dass der Jazz bei Hörern, die Aufnahmen seit ihren frühen Teenagerjahren sammeln, auf unvermindertes Interesse stößt, hat viel damit zu tun, dass er so viele unterschiedliche Emotionen und Persönlichkeiten widerspiegeln kann”, merkte Hentoff weiter an. “Und Donald Byrd ist eine der entspannteren Persönlichkeiten der zeitgenössischen Szene. Seine Musik hat eine koboldhafte, spielerische Aura und weist eine klare, starke Leidenschaft für Melodien auf. Beides macht seine Darbietungen zu einer willkommenen Oase frühlingshafter Begeisterung. Dafür ist dieses Album beispielhaft – es ist Musik, die um ihrer selbst willen mit jugendlicher Frische und der Art von Swing gespielt wird, die dem Hörer Auftrieb gibt statt ihn in Unterwerfung zu hämmern.”
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