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Blues in allen Schattierungen

Richard Bona
Richard Bona© Ingrid Hertfelder
21.10.2009
“Scenes From My Life” nannte Richard Bona sein Debütalbum, als er es 1999 veröffentlichte. In den zehn Jahren, die seitdem verstrichen sind, ist das Leben des kamerunischen Bassisten und Sängers an “Szenen” noch sehr viel reicher geworden. Seine musikalische Neugier und seine ausgeprägte Spiellust ließen ihn in dem zurückliegenden Jahrzehnt mit den unterschiedlichsten Musikern aus aller Welt zusammenarbeiten. Diese interkulturellen Begegnungen haben Bona und seine eigene Musik auf einzigartige Weise geprägt. Bei diesen Begegnungen entdeckte er auch, dass viele Musikformen in aller Welt einen gemeinsamen Nenner haben: die Bluestonleiter. “Ihre Schlüsselnoten”, so der Bassist, “kann man in allen Kulturen wiederfinden.” Den Beweis dafür liefert uns Richard Bona nun auf seinem neuen Album “The Ten Shades Of Blues”, auf dem er unter anderem mit Musikern aus Indien, der amerikanischen Country-Szene und dem Jazz zusammenarbeitete.

“Ich mag es, jedem meiner Alben ein Thema voranzustellen”, erläutert Richard Bona sein jüngstes Projekt. “Dieses Mal habe ich mich für den Blues entschieden. Ich betrachte den Blues aus einem universellen Winkel: man kann ihn in Afrika, in Amerika und in Indien finden. Die Leute geben ihm durch Gitarre und Gesang eine bestimmte Form. Aber ich betrachte ihn in erster Linie als eine Tonleiter. Eine Tonleiter, die in verschiedenen Traditionen und musikalischen Ausdrucksformen vorkommt. ‘The Ten Shades Of Blues’ bedeutet zehn Nuancen, zehn unterschiedliche Arten, den Blues zu spielen.” Für die Aufnahmesessions unternahm der Bassist eine kleine Weltreise. “Ich flog nach Madras, Mumbai, Nashville und New York. Und überall spielte ich mit Musikern zusammen, mit denen ich schon früher irgendwann einmal gearbeitet hatte.” Wie genau definiert er den Blues? Für ihn besteht er “aus ein paar Noten, von denen jede einzelne die Kraft besitzt, einen zutiefst zu berühren. Diese Noten kommen in allen erdenklichen Arten populärer Musik in der Welt vor und finden ein Echo im Herzen der Menschen. Es gibt eine ganz bestimmte Art sie zu spielen und miteinander zu kombinieren.”

Im Zusammenspiel mit Jazz- (Jean-Michel Pilc, Sylvain Luc, Obed Calvaire), Soul- (Frank McComb) und Country-Musikern (Ryan Cavanaugh, Christian Howes), indischen (Shankar Mahadevan, Nandini Srikar, Vivek Rajgopalan, Satyajit Talwalkar, Niladiri Kumar), afrikanischen, europäischen und amerikanischen Partnern ging er den geheimen Verbindungen zwischen den verschiedenen Kulturen nach. “The Ten Shades Of Blues” ist eine spannende musikalische Expedition, in deren Verlauf so einige überraschende Funde zu Tage gefördert werden. “Meine Aufgabe ist es, all diese verschiedenen musikalischen Ansätze kohärent klingen zu lassen”, meint Bona. “Für den Hörer wäre es schließlich kein Vergnügen, wenn er ein Wechselbad vollkommen unterschiedlicher Stimmungen nehmen müsste. Er braucht einen roten Faden, und den liefere ich ihm.”
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