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Späte Wertschätzung – Nina Simone in der Rock & Roll Hall of Fame

Zu Lebzeiten wurde Nina Simone als Künstlerin nicht gebührend geschätzt. 15 Jahre nach ihrem Tod wurde sie nun in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen.
Nina Simone
Nina SimoneUniversal Music
18.04.2018
“Verdammt, es wurde auch höchste Zeit. Warum hat das so lange gedauert?” Man kann sich gut vorstellen, wie Nina Simone reagiert hätte, wenn sie noch zu Lebzeiten in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen worden wäre. Doch besser spät als nie. Fünfzehn Jahre nach dem Tod der eigenwilligen Diva ist es also endlich geschehen. Gemeinsam mit Bon Jovi, The Cars, Dire Straits, The Moody Blues und Sister Rosetta Tharpe stieg Nina Simone am vergangenen Samstag in den Olymp des Rock & Roll auf.
Die bewegende Laudatio auf Simone hielt R’n'B-Sängerin Mary J. Blige, die Simone ursprünglich in dem 2016 herausgekommenen Biopic “Nina” verkörpern sollte: “Nina konnte alles singen. Sie hatte eine klassische Ausbildung und wurde zur’Hohepriesterin des Soul'. Sie sang Jazz, Blues, Spirituals, Folksongs, Musicalmelodien, Kinderlieder, Stücke von Bob Dylan, den Bee Gees und George Harrison. Aber alles, was sie sang, machte sie sich zu eigen… Nina war mutig, stark, angriffslustig und furchtlos, und zugleich so verletzlich und transparent… Ihre Lieder über Ungerechtigkeit, Kampf und schwarzes Leben finden noch heute Nachhall. Sie sind für Ferguson oder Baltimore oder Mississippi genauso relevant wie für die Bürgerrechtsära.”
Nach Mary J. Blige bestieg Ninas Bruder Samuel Waymon die Bühne, um die Ehrung stellvertretend entgegenzunehmen. Bei einer anschließenden Pressekonferenz sagte er: “Nina würde sich geehrt fühlen. Sie hatte nie den Eindruck, dass jemand ihre Musik wirklich schätzte. Sie sagte stets:'Sie verstehen mich nicht'” Mag sein, dass “sie” Nina Simone noch immer nicht ganz verstehen. Aber wenigstens zollen sie ihr nun den Respekt, den sie seit langem verdient hat.
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