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Malia & Boris Blank – mit “Convergence” lasziv und Nightclub-tauglich

Boris Blank & Malia
Boris Blank & Malia
23.01.2014
Die extraordinäre Jazzstimme von Malia trifft auf die Sound-Eskapaden des Schweizers Boris Blank, der sich bislang noch nie für jemand Anderen als seinen kongenialen Partner Dieter Meier und ergo für Yello an Notenblatt und Mischpult gesetzt hat. Yello waren, wir erinnern uns gern, diejenigen, mit denen sich das Jahrzehnt hedonistischen Synthetik-Pops, also die Achtziger, stilvoll halbwegs anständig überleben ließ.
Das Ergebnis ist ganz und gar erstaunlich: Noch nie (außer vielleicht bei ihrem ersten Hitsong “Yellow Daffodils”) sang die wunderbare Malia derart lasziv und Nightclub-tauglich, so frivol und gleichsam ladylike gegurrt; Und noch niemals hat sich Boris Blank so innig auf eine Stimme eingelassen oder origineller sein fast schon ungeheuerliches Sound-Repertoire aus drei Jahrzehnten Yello ausgemistet, runderneuert, aufpoliert und überraschender denn je zum Einsatz gebracht. Die unzähligen, oft kaum drei Sekunden langen Erinnerungen an die Großtaten des Schweizer Duos, sie schauen oft nur blitzschnell um die Ecke, so wie die Comicfigur Jerry dies tut um zu gucken, ob Kater Tom in der Nähe ist.
So smooth & mellow hätte Blank seinen Partner Dieter Meier zu dessen sprödem Sprechgesang nie und nimmer begleiten können, so viel Freiraum für ihre Stimme hat Malia sich kaum jemals zuvor erarbeitet. Mit “Turner’s Ship” adaptieren sie plötzlich afrikanische Rhythmik (und sogar Sprache), “Celestial Echo” ist so etwas wie Electro Pop zum Frühstück nach dem Chill Out und die hier verewigte Version von “Fever” sucht im Meer der wirklich vielen Coverversionen dieses unsterblichen Titels noch nach Konkurrenz. Wie Malia und Blank das Tempo wie eine lange Dünung stets nur leicht anziehen oder ausbremsen, wie beide sich ein schon beim ersten Versuch total selbstverständlich klingendes Klang-Universum geschaffen haben, ist technisch meisterhaft und – noch viel wichtiger – emotional vom ersten bis zum letzten Moment berührend. Kühl nämlich klingt es, anders als die Musik von Yello, nur auf den ersten, flüchtigen Blick. Schade nur, dass Boris Blank irgendwann mal geschworen hat, keine Livebühne zu besteigen. Gehen Sie in sich, Herr Blank!
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