John Scofield | News | Call It Scoul Music

Call It Scoul Music

25.03.2005
Daß John Scofield das Chamäleon unter den Jazzgitarristen ist, hat er in der Vergangenheit schon oft genug bewiesen. Doch sein kommendes Album “That’s What I Say”, dessen Veröffentlichung für Juni geplant ist, dürfte selbst die Hardcore-Fans überraschen, die meinen, den Gitarristen in- und auswendig zu kennen. “That’s What I Say” erstaunt gleich in mehrerelei Hinsicht. Das Album ist eine Hommage an den am 10. Juni 2004 verstorbenen Soul- und Rhythm’n'Blues-Giganten Ray Charles und enthält keine einzige Komposition John Scofields, sondern ausschließlich Songs, die durch Ray Charles zu Hits wurden. Natürlich drückt der Gitarrist all diesen Evergreens seinen eigenen Stempel auf, so daß man das Ergebnis dieser ungewöhnlichen Session wortspielerisch mit “Scoul Music” umschreiben könnte.
Noch verblüffender als die Hommage an sich ist aber die Liste der Gaststars, die sechs der dreizehn eingespielten Klassiker ihre Stimme leihen: Alternative-Rocker John Mayer singt “I Don’t Need No Doctor”, Mavis Staples “I Can’t Stop Lovin' You”, Dr. John “Talkin' Bout You/I Got A Woman”, Warren Haynes (von Gov’t Mule und der Allman Brothers Band) “Night Time Is The Right Time”, Aaron Neville “You Don’t Know Me” und das Kollektiv dieser fünf Gesangststars schließlich noch “What’d I Say”. Auf zwei Nummern (“What’d I Say” und dem Instrumental “Hit The Road Jack”) gastiert außerdem Tenorsaxophonist David “Fathead” Newman.

Seine Band besetzte Scofield, der hier sowohl elektrische als auch akustische Gitarre spielt, mit Pianist/Organist Larry Goldings, Bassist Willie Weeks und Schlagzeuger Steve Jordan. Letzterer zeichnete auch für die Produktion von “That’s What I Say” verantwortlich. Zusätzlichen Drive gibt gelegentlich eine hochkarätige Horn-Section mit Alex Foster (Tenorsax), Howard Johnson (Baritonsax), Earl Gardner (Trompete) und Keith O’Quinn (Posaune).