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Things Have Changed – Bettye Lavette sings Bob Dylan

Auf ihrem neuen Album widmet sich die 72-jährige Soul-Legende den Songs von Bob Dylan – u.a. mit Gastauftritten von Trombone Shorty und Keith Richards.
Bettye Lavette
Bettye LavetteMark Seliger
28.03.2018
Davon, wie sich die Dinge ändern, kann Bettye Lavette ein Lied singen. Die Veteranin aus Detroit, die mit „Let Me Down Easy“ einen der ganz großen Hits des Northern Soul geschaffen hat und schon für Motown oder Atlantic im Studio war – und trotzdem den Großteil ihrer Karriere in „b-Moll“ verbracht hat, wie sie dem Magazin Jazz thing in einem aktuellen Interview verrät – scheint die komplette Erfahrungswelt ihrer sieben Lebensjahrzehnte in ihren stimmlichen Ausdruck zu packen. Überbordend, sich auch mal überschlagend, rufend, gurgelnd, beschwörend, auch in leisen Tönen ungemein ausdrucksstark, interpretiert sie auf ihrem neuen Album jetzt die Songs von Bob Dylan.
Produziert von Steve Jordan, bekannt als Studio-Drahtzieher von Gitarristen wie Steve Khan oder John Scofield und selbst Drummer von John Mayer, holt sie Stücke wie „Emotionally Yours“ oder „Ain’t Talkin“ aus der coolen, eher observierenden Ecke und bringt sie mit der emotionalen Wucht ihrer Stimme aufs Tapet. Das klingt nach gutem, alten R&B, wie in „It Ain’t Me Babe“, nach 70s-Soul bei „What Was It You Wanted“ (mit einem sehr schönen Posaunen-Solo von Trombone Shorty) oder nach dem Groove der Meters, wie in „Political World“, bei dem ihr auch Keith Richards mit einem prägnanten Solo seinen Tribut zollt. So intensiv und innig wie auf diesem hervorragenden Album hat man Bettye Lavette noch nicht erlebt – und Bob Dylans Musik mit großer Sicherheit auch nicht.
 
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