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Jazz zum Gucken – neue Serie bei Netflix

Mit der im Pariser Jazzmilieu angesiedelten Mini-Serie “The Eddy” von Oscar-Gewinner Damien Chazelle (“Whiplash”, “La La Land”) lockt Netflix Jazzfans an.
The Eddy
The EddyNetflix
08.05.2020
Es ist noch nicht allzu lange her, da waren Filme, die in der Jazzszene spielen, eine echte Rarität. In der jüngeren Vergangenheit hat sich das erstaunlich gewandelt. Es gibt immer mehr Dokumentarfilme und Biopics über Jazzmusiker, die Schlagzeilen machen und ein größeres Publikum anziehen. Mehr noch: einige Jazzfilme erwiesen sich tatsächlich als veritable Kinokassenschlager: allen voran natürlich “Whiplash” (2014) und “La La Land” (2016), die beiden Oscar-prämierten Meisterwerke von Regisseur Damien Chazelle.
Chazelle ist es auch, der nun für eine neue achtteilige Mini-Serie verantwortlich zeichnet, die ab 8. Mai beim Streaming-Service Netflix im Programm ist. “The Eddy” erzählt die Geschichte des einst gefeierten (fiktiven) New Yorker Jazzpianisten Elliot Udo (gespielt von “Moonlight”-Star André Holland), der in Paris in kriminelle Machenschaften verwickelt wird und um das Überleben des von ihm geleiteten Jazzclubs The Eddy kämpfen muss.
Mit der Originalmusik zu dem auch actionreichen Musikdrama gaben sich die Macher ausserordentlich viel Mühe. Die Songs schrieb Songwriter Glen Ballard gemeinsam mit dem bekannten Komponisten und Studiomusiker Randy Kerber. Letzterer ist zudem als Pianist der Hausband von The Eddy zu sehen und hören, die so multikulturell wie die reale Pariser Jazzszene ist. Neben Kerber featuret die Band noch einige zeitgenössische Jazzmusiker: den französischen Trompeter Ludovic Louis, den haitianisch-kanadischen Saxophonisten Jowee Omicil, den kubanischen Bassisten Damian Nueva Cortes und die kroatische Schlagzeugerin Lada Obradovic. Als Sängerin Maja tritt die polnische Schauspielerin Joanna Kulig in Erscheinung, die im wahren Leben ein Gesangsstudium absolviert hat.
Wer auf Jazz steht, kommt bei Netflix im übrigen nicht nur mit “The Eddy” auf seine Kosten. Im deutschen Angebot des Streaming-Service befinden sich derzeit noch vier von der Kritik hochgelobte Dokumentationen über das Leben und Schaffen der Jazzikonen John Coltrane (“Chasing Trane”), Miles Davis (“Birth Of The Cool”), Nina Simone (“What Happened, Miss Simone?”) und Lee Morgan (“I Called Him Morgan”).
Ebenso interessant dürfte für Jazzfans auch das Porträt des Godfather Of Black Music sein. Im Fokus steht hier die Karriere des Musikmanagers Clarence Avant, der u.a. mit Jazzgrößen wie Sarah Vaughan, Jimmy Smith, Wynton Kelly, Freddie Hubbard und Curtis Fuller, dem Bossa-Pionier Luiz Bonfá und Jazzer und Filmkomponisten Lalo Schifrin gearbeitet hat.
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