Seit
André Ménard 1980 mit seinen Partnern Alain Simard und Denyse McCann das erste
Festival International de Jazz de Montréal auf die Beine stellte, ist er als künstlerischer Leiter für dessen Programm verantwortlich. In dieser Funktion traf er natürlich auch persönlich mit all den Stars zusammen, die über die Jahrzehnte hinweg dort auftraten. Auf der Internetseite des Festivals gibt Ménard nun in kurzen, amüsanten
Video-Clips zum Besten, was er alles mit Größen wie u.a. Ella Fitzgerald, Keith Jarrett, John McLaughlin, Antônio Carlos Jobim, Leonard Cohen oder Aretha Franklin erlebte.
Paco de Lucía etwa reiste 1984 mit Verspätung direkt aus Spanien an. Um den Anfahrtsweg vom Flughafen zum Veranstaltungsort zu verkürzen, bat Ménard die lokalen Behörden vorübergehend ein paar Verkehrsregeln für den Minivan des Veranstalters außer Kraft zu setzen. Doch die lehnten das ab. Und so setzte sich Ménard selbst ans Steuer, um de Lucía so schnell wie möglich auf die Bühne bringen zu können. Dabei ignorierte er – Kopf, Kragen und seinen Führerschein riskierend – nicht nur teilweise das Tempolimit, sondern befuhr sogar Einbahnstraßen in Gegenrichtung. Paco de Lucía nutzte die rasante Fahrt, um sich auf der Rückbank für seinen Auftritt warmzuspielen und gab seinem waghalsigen Chauffeur auf diese Weise ein außergewöhnliches Privatkonzert. Verschwiegen werden von Ménard auch nicht die Episoden, die man der Kategorie “Pleiten, Pech und Pannen” zuordnen könnte. Genauso interessant dürften für Jazzfans allerdings auch die Videos sein, in denen Alain Simard von den Anfängen und der fortlaufenden Entwicklung des Festival International de Jazz de Montréal erzählt, das heute als das größte Jazzfestival der Welt gilt.
Zu André Ménards Erinnerungen auf der Homepage des Festival International de Jazz de Montréal geht es
hier.