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DownBeat zeichnet aus – Bestnoten für Akinmusire, Barron und Tibbetts

Aus der Flut der Jazz-Veröffentlichungen des Jahres 2018 erhielten im DownBeat-Magazin nur fünf Alben die Höchstwertung von fünf Sternen: darunter zwei von Blue Note und eines von ECM.
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10.01.2019
Die US-amerikanische Zeitschrift DownBeat ist nicht nur das zweitälteste Jazzmagazin der Welt, sondern zugleich auch das mit der weltweit höchsten Printauflage. Viele Jazzfans rund um den Globus schlagen jeden Monat, wenn sie die druckfrische neueste Ausgabe in Händen halten, als erstes die Seiten mit den Rezensionen auf. Bewertet werden die Alben auf einer Skala von ein bis maximal fünf Sternen. Während Totalverrisse heute anders als früher kaum noch vorkommen, sind 5-Sterne-Alben nach wie vor eine Rarität. Auf seiner Internetseite hat DownBeat nun annähernd 300 Alben aufgelistet, die letztes Jahr in der Printaugabe mit wenigstens vier Sternen ausgezeichnet wurden. Lediglich fünf Alben erhielten die Höchstwertung von fünf Sternen: und zu diesen gehören zwei von Blue Note Records und eines von ECM.
Über Ambrose Akinmusires  “Origami Harvest” heißt es dort: “Als Akinmusire vor der Aufnahme des Albums mit dem ‘Origami Harvest’-Projekt tourte, wurde die Musik als ‘Jazz/Rap/Klassik-Mash-up’ angekündigt, wohl auch um die Anwesenheit des Rappers Kool A.D. und des Mivos String Quartet zu erklären. Aber die Musik selbst fügt Jazz, Rap und Klassik nicht einfach nur zusammen. Stattdessen werden Elemente der einzelnen Stile umfunktioniert, um etwas verblüffend Einzigartiges zu schaffen.”
In der Rezension von Kenny Barrons “Concentric Circles” kann man wiederum lesen: “Der 75-jährige Pianist verkörpert die gegenseitige Annäherung von modernem, progressivem Jazz und klassischen Post-Bop-Traditionen. Die elf Tracks seines 47. Album als Leader sind alles andere als altmodisch und featuren acht Eigenkompositionen sowie vier jüngeren Kollegen. Barron verwendet Melodienreichtum, subtile Anschlagskultur und kompromisslosen Swing auf ungezwungene und vielfältige Weise und schöpft aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung als gefragter Begleiter und Bandleader. Natürlich könnte er sich mehr in den Vordergrund spielen, aber dieses Projekt ist, so wie es ist, absolut perfekt und erfreut das Ohr mit filigranen Ausschmückungen und Wendungen.”
Und zu Steve Tibbetts' “Life Of” meint DownBeat schließlich: “Weil es in Tibbetts' Musik so viel Atmosphäre gibt – hallgeladene Gitarre, geisterhafte Klavierakkorde, leises Perkussiongeraschel – könnte man leicht annehmen, dass die Atmosphäre alles ist, was er zu bieten hat. Schließlich ist der Gitarrist nicht gerade ein Freund von deftigen Statements oder zutiefst funkigen Grooves, noch bieten seine Songs so etwas wie die leicht zu entschlüsselnde Struktur von Popmusik. Auf ‘Life Of’ macht es einem Tibbetts einfacher, dem Faden zu folgen, indem er eine Reihe von Klangporträts präsentiert, die jeweils ‘Life Of…’ betitelt sind. Es ist kein Geschichtenerzählen im herkömmlichen Sinne, sondern verleiht der Stimmung und dem Vokabular jedes Stückes seine Spezifität.”
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