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Experimentierfreudig wie eh und je – Al Jarreau & The Metropole Orkest

Für das Album “Al Jarreau And The Metropole Orkest – Live” nahm Al Jarreau elf Hits aus seiner 50-jährigen Karriere zum ersten Mal mit einem großen Orchester auf. Es ist zugleich sein erstes Live-Album seit 1994.
Al Jarreau
Al Jarreau© Universal Music
05.10.2012
Obwohl Al Jarreau mittlerweile 72 Jahre alt ist, ist seine Experimentierfreude nach wie vor ungebrochen und führt ihn immer wieder mit neuen musikalischen Partnern zusammen. So wie jetzt auf dem Album “Al Jarreau And The Metropole Orkest – Live”. Mit dem von Arrangeur Vince Mendoza geleiteten 53-köpfigen Orchester nahm der Stimmbandvirtuose vor einem begeisterten holländischem Publikum erfrischend klingende neue Versionen von Erfolgsnummern wie “Água de beber”, “Spain”, “We’re In This Love Together” und “After All” auf.

Seit fünf Jahrzehnten ein Grenzgänger zwischen den Stilen

Stilistische Grenzen haben Al Jarreau nie sonderlich interessiert. Seit Mitte der 1970er Jahre hat der vielseitige Sänger mit seinen unverkennbaren Gesangsstil – der eine einzigartige Kombination aus lyrischem Swing und fesselnder Vocalese ist – in einem breiten Spektrum musikalischer Genres brilliert. Mit seinem eklektischen Ansatz fuhr er im Laufe der Jahrzehnte Erfolge über Erfolge ein und schaffte es, als einziger Vokalist in der Musikgeschichte Grammys in drei unterschiedlichen Kategorien zu gewinnen: im Jazz, im Pop und im Rhythm’n’Blues. Mittlerweile kann er auf eine fünf Jahrzehnte währende Karriere als Aufnahme- und Live-Künstler zurückblicken und hat ein Alter erreicht, in dem viele Künstler kürzer treten oder sich gar ganz aus dem Musikbusiness zurückziehen. Doch von all dem möchte Jarreau noch nichts wissen. Und seine zahllosen Fans noch viel weniger. Mit dem Album “Al Jarreau And The Metropole Orkest – Live”, das die Highlights zweier Konzertabende im Theater aan de Parade im niederländischen Den Bosch vereint, dürfte er sie wieder einmal restlos begeistern.

Bekannte Songs in neuem und vollkommen zeitgenössischem Gewand

Die Bühne betrat er dabei mit einem Orchester, das ebenso versiert darin ist, klassische Musik wie Jazz zu spielen sowie alles dazwischen. Geführt wird das Orchester, das vor zwei Jahren unter dem Titel “54” auch ein Album mit dem Gitarristen John Scofield aufnahm, seit 2005 von dem renommierten US-amerikanischen Arrangeur Vince Mendoza, der – wie Jarreau – schon mit einigen Grammys ausgezeichnet wurde. Elf Songs aus Jarreaus umfangreichen Werk bilden das Repertoire dieser CD. Was dieses Album selbst für eingefleischte Jarreau-Fans, die all seine Platten kennen, interessant macht, ist, dass er diese Nummern hier erstmals mit einem kompletten Orchester aufgenommen hat. “Die Songs dürften vielen Leuten bereits bekannt sein”, gesteht Al Jarreau, “aber nicht so, wie wir sie nun präsentieren. Dieses Orchester hat ihnen einen völlig neuen Rahmen gegeben. Es gibt neue Phrasen und neue Interpretationen zu entdecken. Und es gibt natürlich Soli, die man nicht von den Originaleinspielungen kennt. Es wird absolut klar und deutlich, dass man bereits existierende Musik neu erfinden, neu beleben und restaurieren kann und sie vollkommen zeitgenössisch klingen lassen kann.”