Bereits vor 25 Jahren wurde Klaus Doldinger mit einem “Echo Jazz Lifetime Award” ausgezeichnet. Für ein Lebenswerk, das so umfangreich und vielgestaltig ist, wie das kaum eines anderen deutschen Jazzmusikers. Dabei sieht sich der 1936 in Berlin geborene, in Wien und Düsseldorf aufgewachsene Saxofonist hauptberuflich als Komponist von Fernseh- und Filmmusiken – z.B. für den “Tatort” oder “Das Boot” - der sich ohne diese Basis keine Band wie Passport leisten könnte.
Kommerz versus Weltoffenheit
Die deutsche Fusion-Institution von Weltrang kann in diesem Jahr ihren 50. – ihr Geburtshelfer seinen 85. Geburtstag feiern. Gründe genug, um auf einige ausgewählte künstlerische Phasen Klaus Doldingers zu blicken, die nicht immer unumstritten waren. Beispielsweise in den fusionträchtigen 1970er Jahren, als einige hiesige Kritiker in Gestalt von Passport nichts als oberflächlichen Kommerz witterten, während amerikanische Kollegen von großer Weltoffenheit und der deutschen Antwort auf Weather Report sprachen.