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“Punky, scharf und trashy”: TaxiWars geben neue Jazz-Impulse

TaxiWars - 2015
TaxiWars - 2015
18.09.2015
Wenn Pop- und Rocksänger in die Jahre kommen, versuchen sie gerne mal, sich als Jazzcrooner neu zu profilieren. Aber so richtig überzeugen können mit der in der Regel gepflegt swingenden Cocktail-Musik die wenigsten davon. Von ganz anderem Kaliber ist da schon der Seitensprung, den nun Tom Barman, seines Zeichens Sänger der belgischen Indie-Band dEUS, gewagt hat. Denn Barman, gesegnet mit einer erstaunlich wandlungsfähigen und markanten Stimme, kommt ohne aufwändige Bigband- und plüschige Streicherarrangements aus. Unter dem Namen TaxiWars tat er sich mit drei in New York gestählten belgischen Jazzmusikern um den Saxophonisten Robin Verheyen zusammen, um all seinen Vorgängern zu zeigen, was eine Harke ist.
TaxiWars macht keinen Pseudo-, sondern echten Jazz, in dem Improvisation nicht nur eine Nebenrolle spielt. Auch wenn Barman sagt: “Ich wollte, dass TaxiWars scharf, pointiert, punky und trashy klingen. Lange Soli sind absolut tabu.” Saxophonist Verheyen, Bassist Nicolas Thys und Schlagzeuger Antoine Pierre kennen die Geschichte dieser Musik in- und auswändig. Und sie haben eine spezielle Vorliebe für den treibenden Jazz, der in den 1960er Jahren auf dem Impulse!-Label erschien. Die Musik von Pharoah Sanders, Archie Shepp und Charles Mingus – schwungvolle, impulsive Musik, gespielt mit dem Verlangen, aus den Schranken des Genres auszubrechen. Barman lieferte Verheyen noch ein paar Anhaltspunkte fürs Komponieren: “Stell dir Art Blakey, Morphine, Max Roach und Prince vor!” Es dauerte nicht lange, da hatte Verheyen über ein Dutzend Stücke geschrieben, zu denen Barman skurrile Texte verfasste, die er mal singend, mal sprechend, mal wie Slim Gaillard in einem eigenen Dada-Jargon brabbelnd vorträgt. Mit einer stets brillanten Unterstützung seines jazzigen Power-Trios, das gelegentlich Erinnerungen an das Odean Pope Trio und Xero Slingsby And The Works weckt. Erfrischend unkonventionell!
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