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“Smokey & Friends”

Smokey Robinson
Smokey Robinson
05.09.2014
Zugegeben: Mit All-Star-Duett-Alben “alter Meister” kann man mittlerweile wahrscheinlich den Weg von der Erde bis zum Mond pflastern. Und für viele dieser Projekte wäre dies vielleicht auch der beste Verwendungszweck. Doch es gibt natürlich Ausnahmen von der Regel: Musikalische Kooperationen, bei denen man nicht den Eindruck hat, dass der gefeaturete Künstler einfach mit willkürlich gewählten anderen Superstars und gerade angesagten Sternchen zusammengewürfelt wurde, um ihm krampfhaft ein neues, jüngeres Publikum zu erschließen. Eine dieser Ausnahmen ist Smokey Robinson mit “Smokey & Friends” gelungen. In den USA stieg das Album gleich auf Platz 12 in die “Billboard 200” ein. In solche Charts-Sphären hatte es die Motown-Ikone zuletzt 1981 mit seinem Album “Being With You” geschafft.

Dass Smokey Robinson an diesem Projekt nicht gescheitert ist, sollte eigentlich niemanden überraschen. In über 50 Karrierejahren flossen aus seiner Feder rund 4.000 Songs, die bereits von stilistisch vollkommen unterschiedlichen Künstlern und Bands interpretiert wurden. Nicht nur von Motown-Kollegen wie Marvin Gaye, den Temptations oder den Supremes, sondern auch von Jazzern wie Ella Fitzgerald und Count Basie, Memphis-Soul-Legende Otis Redding, Crooner Dean Martin, Sonny & Cher und den Mamas & Papas, ja sogar von den Rolling Stones und den Beatles. In dem “American Idol”-Star und Bassisten Randy Jackson fand Robinson zudem einen Produzenten, der ein goldenes Händchen bei der Auswahl der Co-Stars hatte: die Liste reicht von Steven Tyler, Elton John, Sheryl Crow und James Taylor über John Legend, Aloe Blacc und Ledisi bis Mary J. Blige, Jessie J. und Cee-Lo Green. Die Kollaborationen mit ihnen geben dem Sänger mit der markanten, hohen Tenorstimme Gelegenheit, seine Vielseitigkeit eindrucksvoll unter Beweis zu stellen.

Das Repertoire wurde aus Robinsons unglaublich umfangreichen Hitkatalog zusammengestellt. Es sind elf unter die Haut gehende Liebeslieder, die den Test der Zeit bereits bestanden haben und heute zu den absoluten Klassikern des Rhythm’n'Blues und Soul gehören: Stücke wie “The Tracks Of My Tears”, “You Really Got A Hold On Me”, “My Girl”, “Quiet Storm”, “Being With You” und “The Tears Of A Clown”. Selbst die Band, die diese Stars bei ihren Duetten begleitet, ist gespickt mit Größen wie Organist Larry Goldings, Schlagzeuger Ahmir “Questlove” Thompson und Gitarrist John Mayer. “Wenn man einmal ein Motown-Künstler ist, wird man immer ein Motown-Künstler bleiben”, hat Smokey Robinson einmal gesagt. Was er damit gemeint hat, macht dieses Album deutlich: Denn auf ihm klingt er tatsächlich wie in besten Motown-Zeiten.
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