Musik ist natürlich nicht nur, aber immer auch Stimmungssache. Hartgesottene Free-Jazz-Fans mögen zwar auch mit den avantgardistischen Klängen von Ornette Coleman und Albert Ayler gut in den Tag starten können, der Mehrheit der Musikliebhaber (und selbst eingefleischten Jazzern) aber dürfte dies kaum gelingen. Zum Start in den Tag braucht man andere Klänge als zum Entspannen nach getaner Arbeit, und wieder andere zum trauten Tête-à-Tête oder zum harmonischen Tagesausklang am Abend. Mit der
Budget-Serie “My Jazz” bietet Universal Music Jazzliebhabern und solchen Menschen, die dies erst noch werden wollen, Musik für alle Lebenslagen und Stimmungen. Schon die Titel der einzelnen Zusammenstellungen signalisieren deutlich, welchen Nerv die Musik der CD treffen möchte. Unterstrichen wird dies auch durch die einprägsame Optik der Cover. Das musikalische Programm dieser Compilations wurde dabei sehr abwechslungsreich, aber immer in sich stimmig zusammengestellt. Klassische Aufnahmen fügen sich nahtlos mit aktuellen Einspielungen zusammen.
In der Tradition der immens erfolgreichen Compilation-Serie “Jazz For Lovers”, die in den 90er Jahren von anderen Labels zwar oft kopiert, aber qualitativ kaum je erreicht wurde, steht die CD
“Romantic Jazz”. Diesmal bringen mit allen romantischen Wassern gewaschene Größen wie Mark Murphy, Clifford Brown, Russell Malone, Jack Teagarden, Benny Carter, Oscar Peterson, Shirley Horn, Roy Hargrove, McCoy Tyner, Clark Terry, Ella Fitzgerald, Stan Getz, Mel Tormé, Kenny Burrell, Johnny Hartman und Bill Evans die Gefühle der Hörer/innen mit dezenten Jazzklängen in Wallung.
Dass die Stunden um Mitternacht im Jazzrepertoire eine solch große Rolle spielen, hat einen simplen Grund: Viele Clubs im Jazzmekka New York (und auch anderenorts) öffnen nämlich erst dann für die Nachtschwärmer ihre Pforten. Die Compilation
“Midnight Jazz” trägt dem nun Rechnung: Für mitternachtsblaue Stimmung sorgen Oliver Nelson, Helen Merrill, Christian McBride, Lionel Hampton, Oscar Peterson, Bill Evans, Mel Tormé, Marlena Shaw, James Brown, Patricia Barber, Rahsaan Roland Kirk, Billie Holiday, Stan Getz, Django Reinhardt, das Rosenberg Trio und Donald Byrd.
Albumdetails
Kein anderes Instrument ist im Jazz, seit diese Musik existiert, so populär wie das Klavier. Und einige Jazzstile wie Ragtime oder Boogie-Woogie wären ohne das Instrument mit den schwarzen und weißen Tasten gar nicht denkbar. Die CD
“Piano Jazz” präsentiert einige der unbestrittenen Meister dieses Fachs: Count Basie, Oscar Peterson, Dave Brubeck, Tommy Flanagan, Bill Evans, Thelonious Monk, Eugen Cicero, Earl Hines, Erroll Garner, George Shearing, McCoy Tyner, Hampton Hawes, Vince Guaraldi, Dave Grusin, Chick Corea mit seiner Akosutic Band und Keith Jarrett.
Auf eine abenteuerliche musikalische Weltreise schickt einen die Compilation
“Voices Of The World”. Die einzelnen Stationen sind hier Norwegen (Kristin Asbjørnsen und Mari Boine), die Türkei (Sezen Aksu), Griechenland (Eleftheria Arvanitaki), Polen (Anna Maria Jopek), die Niederlande (Laura Fygi), Portugal (Helena, Cristina Branco und Maria João), Israel (Noa & Mira Awad), Benin (Angélique Kidjo), Mali (Mamani Keïta), Brasilien (Gal Costa, Badi Assad und Maria Bethânia) und Argentinien (Mercedes Sosa).
Seit den 60er Jahren schmachten Musikfans in aller Welt das “Girl From Ipanema” an. Und jede brasilianische Bossa-Nova-Interpretin, die seitdem Bekanntheit erlangte, wurde dem Publikum im Westen als das neue “Girl From Ipanema” präsentiert, auch wenn sie selbst nie in Rios Ipanema-Viertel gelebt hat. Augenzwinkernden Etikettenschwindel betreibt insofern auch die Compilation
“The Girls From Ipanema”. Mit Klassikern aus dem brasilianischen Songbook präsentieren sich auf der CD nämlich nicht nur Brasilianerinnen wie Sylvia Telles, Astrud Gilberto, Odette Lara, Maysa, Rosinha de Valença, Sônia Delfino, Claudette Soares, Márcia, Elis Regina, Nara Leão, Gal Costa, Tânia Maria, Joyce und Ana Caram, die tatsächlich aus allen Winkeln des Landes stammen, sondern auch die beiden US-Amerikanerinnen Sarah Vaughan und Ella Fitzgerald.
Schwere graue Himmel, spätherbstliche Frische und anhaltende Regenfälle können einem in Deutschland derzeit schnell die gute Stimmung verhageln. Mit der Compilation
“Jazz For Rainy Days” kann man die trüben Wettergedanken nun aber ruckzuck vertreiben und seine Laune aufhellen. Denn die Aufnahmen von Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Art Van Damme, Charles Mingus, Dinah Washington, Jimmie Lunceford, Ernestine Anderson, Maria João, Gal Costa, Ray Brown & Milt Jackson, Shirley Horn, Lorez Alexandria, Quincy Jones, Paul Desmond, Blossom Dearie, Courtney Pine & Cassandra Wilson handeln zwar allesamt von Regen und Herbst, gehen das Thema aber erfrischend leichtfüßig an. So dass man sich plötzlich auf weitere Regentage freut.
Musik für das intime
“Dinner For Two” servieren auf dieser CD musikalische Meisterköche wie Al Jarreau, David Sanborn, Brian Culbertson, Gerald Albright, Richard Elliot, das Groove Collective, Jeff Lorber, Ronny Jordan, Acoustic Alchemy, Marc Antoine, Spyro Gyra, Tok Tok Tok, De-Phazz, David Benoit, Chris Botti und Incognito. Leicht bekömmlich, aber dennoch gehaltvoll! Geeignet für alle, denen Carla Bleys extravagantere “Dinner Music” von 1977 etwas zu schwer in Magen und Ohren liegen würde.
Zum Entspannen und Tagträumen laden auf der Compilation
“Relax & Dream” schließlich noch Fred Astaire, Mel Tormé, Ben Webster, Wes Montgomery, Silje Nergaard, Billie Holiday, Johnny Hartman, Stan Getz, Sarah Vaughan, David Benoit, George Benson, Coleman Hawkins, Oscar Peterson, Shirley Horn, John Coltrane und Bob James ein.