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Blue Note Classic Vinyl Series: Der neue Trompetenstar am Jazzfirmament

Auf seinem vierten Blue-Note-Album “Ready For Freddie” schöpfte der 23-jährige Freddie Hubbard erstmals sein ganzes Potenzial als Trompeter und Komponist aus. Jetzt wird es auf Vinyl wiederveröffentlicht.
JazzEcho-Plattenteller: Freddie Hubbard "Ready For Freddie" (Blue Note Classic Vinyl Series)
JazzEcho-Plattenteller: Freddie Hubbard "Ready For Freddie" (Blue Note Classic Vinyl Series)
21.10.2021
Diese LP und weitere aus der Blue Note Classic Vinyl Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store
Mit seiner “Blue Note Classic Vinyl Series” knüpft Blue Note an die gefeierte “Blue Note 80 Vinyl Reissue Series” an, mit der das von Don Was geleitete Traditionslabel 2019 sein 80-jähriges Jubiläum beging. Wie in der Vorläufer-Serie werden sämtliche Aufnahmen von Kevin Gray (Cohearent Audio) von den analogen Originalbändern neu gemastert, bei Optimal in Deutschland auf hochwertiges 180-Gramm-Vinyl gepresst und in Standardverpackungen angeboten.
Freddie Hubbard – Ready For Freddie
Als Freddie Hubbard 1962 “Ready For Freddie” veröffentlichte, war das Jazzpublikum mehr als nur bereit für ihn. Schon als Teenager hatte der Trompeter in seiner Heimatstadt Indianapolis beim Zusammenspiel mit den Montgomery-Brüdern Wes, Buddy und Monk Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Mit gerade einmal zwanzig Jahren ging er 1958 nach New York, wo er sich binnen kürzester Zeit an der Seite von u.a. Philly Joe Jones Sonny Rollins, Slide Hampton, Eric Dolphy, J. J. Johnson und Quincy Jones den Ruf erspielte, einer der kommenden Jazzstars zu sein. Was Hubbard von vielen seiner Zeitgenossen abhob, war die Tatsache, dass er – so wie auf “Ready For Freddie” – äußerst virtuos schnörkellosen Hard-Bop spielen konnte, aber parallel genauso enthusiastisch mit der Avantgarde flirtete.
Ready For Freddie” war bereits Hubbards viertes Soloalbum für Blue Note. Zu diesem Zeitpunkt hatte er außerdem schon an der Einspielung von so ikonischen Alben wie Ornette Colemans “Free Jazz”, John Coltranes “Olé” und “Africa/Brass”,  Eric Dolphys “Outward Bound”, Randy Westons “Uhuru Afrika” und Oliver Nelsons “The Blues And The Abstract Truth” mitgewirkt sowie auf “Mosaic” seinen Einstand bei Art Blakey’s Jazz Messengers gegeben.
Doch “Ready For Freddie” markierte den Beginn eines neuen Abschnitts in der Karriere des jungen Trompeters. Für das Album stellte der damals 23-Jährige im August 1961 ein hochkarätiges Sextett zusammen: mit dem Pianisten McCoy Tyner (der auch schon auf den ersten beiden Blue-Note-Alben von Hubbard präsent gewesen war), Coltranes dynamischem Drummer Elvin Jones und seinem neuen Jazz-Messenger-Gefährten Wayne Shorter am Tenorsax, der mit “Marie Antoinette” auch eine Komposition zu dem originellen Repertoire beisteuerte. Komplettiert wurde das Ensemble durch den Bassisten Art Davis und den Euphonium-Spieler Bernard McKinney, der sich später den Namen Kiane Zawadi zulegte.
“…Hubbard erreichte bei dieser Blue-Note-Session sein volles Potenzial”, bemerkte Scott Yanow in seiner AllMusic-Rezension, in der er dem Album die seltene Höchstwertung von fünf Sternen gab. “Er traf auf eine veritable All-Star-Band […], stellt zwei seiner besten Kompositionen (‘Birdlike’ und ‘Crisis’) zum ersten Mal vor und zeigte sich in der Ballade ‘Weaver Of Dreams’ von seiner lyrischen Seite. Hubbards Mitstreiter stehen ihm bei dieser erinnerungswürdigen und empfehlenswerten Session in nichts nach. Eines der lohnendsten Blue-Note-Alben des Trompeters.”
 
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