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Herbie Hancock – Then And Now: The Definitive Herbie Hancock

01.10.2008
“Then And Now: The Definitive Herbie Hancock” lautet der Titel der allerersten umfassenden Karriereretrospektive des visionären Jazzkünstlers Herbie Hancock. Die zwölf für diese CD ausgewählten Tracks spannen den Bogen von Aufnahmen seines 1964 für Blue Note gemachten Albums “Empyrean Isles” bis zu seiner letzten Neuveröffentlichung “River: The Joni Letters”, die Anfang des Jahres als Album des Jahres mit einem Grammy ausgezeichnet wurde.
Als besonderen Bonus gibt es zwei bislang auf CD unveröffentlichte Aufnahmen: zum einen eine Live-Einspielung des Mega-Hits “Rockit” aus dem Jahr 2002 und zum anderen noch eine Live-Aufnahme des Joni-Mitchell-Songs “River”, die der Pianist im März 2008 mit Joni Mitchell, Saxophonist Bob Sheppard, Gitarrist Lionel Loueke, Bassist Marcus Miller und Schlagzeuger Vinnie Colaiuta beim “Nissan Live Set On Yahoo! Music” eingespielt hat. Die Special Edition dieser Compilation wartet außerdem noch mit drei zusätzlichen Video-Clips von “Cantaloupe Island”, “River” und “Hana” auf.


Zusammengestellt wurde das atemberaubende Repertoire aus den Aufnahmen, die Herbie Hancock in annähernd 50 Jahren für die Labels Blue Note, Warner Brothers, Sony, Hear Music und Verve machte. Der Reigen der Titel reicht von absoluten Klassikern des modernen Jazz wie “Maiden Voyage” und “Cantaloupe Island” über die Ohrwürmer “Wiggle Waggle”, “Chameleon” und “Watermelon Man” aus Hancocks Funk/Fusion-Phase, den Mega-Hit “Rockit” und “Chan’s Song” vom brillanten “'Round Midnight”-Soundtrack bis zu den gefeierten jüngeren und jüngsten Verve- und Hear-Music-Aufnahmen des Pianisten mit Stargästen wie Stevie Wonder (“St. Louis Blues”), Damien Rice und Lisa Hannigan (“Don’t Explain”) sowie Corinne Bailey Rae (“River”).
 
Nur wenige Künstler haben im Musikbusiness soviel Respekt erlangt und soviel Einfluß ausgeübt wie Herbie Hancock. Seine unvergleichliche Karriere begann er als 22jähriger im berühmten Quintett von Miles Davis, das in den 60er Jahren Jazzgeschichte schrieb. Schon 1962 brachte der junge Pianist auf dem renommierten Label Blue Note sein Debütalbum “Takin' Off” heraus, dem in den 60er Jahren u.a. noch die Klassikeralben “Empyrean Isles” (1964), “Maiden Voyage” (1965) und “Speak Like A Child” (1968) folgten. Seitdem hat Hancock sein Ohr immer am Puls des Jazz und artverwandter Musiken, aber auch am Beat des Zeitgeists gehabt. An der Seite von Miles und mit den eigenen Bands Mwandishi und Head Hunters war er in den späten 60ern und frühen 70ern ein Pionier des Jazz-Rock und Funk-Jazz, mit “Rockit” eroberte er 1983 als erster Jazzer das MTV-Publikum. Sein 1964 geschriebener Klassiker “Cantaloupe Island” wurde in den 90ern von Us3 gecovert und ein Welthit.
 
Trubel um seine Person und sein Werk ist der Pianist also seit langem gewohnt. Auch über mangelnde Auszeichnungen konnte sich der zwölffache Grammy- und einmalige Oscar-Gewinner nie beklagen. Doch die Schlagzeilen, die man ihm in den letzten Monaten widmete, überraschten sogar den 68jährigen: Die fettesten brachte ihm sein Gewinn des besonders begehrten Grammys für das beste Album des Jahres ein. Mit “River: The Joni Letters” wiederholte Hancock dabei eine Sensation, die zuvor erst einem Jazzalbum gelungen war: 1964 hatten Stan Getz und João Gilberto für ihr bahnbrechendes Album “Getz/Gilberto” dieselbe Auszeichnung erhalten. Danach nannte das Time-Magazine Hancock eine der “100 einflußreichsten Persönlichkeiten”, die Harvard University kürte ihn zum “Cultural Rhythms Artist of the Year” und die Jazz Journalists Association zum “Musiker des Jahres”. Da hat sich Hancock eine ganz besondere Anthologie redlich verdient: die nun erscheinende Compilation “Then And Now: The Definitive Herbie Hancock” vereint zwölf Highlights aus rund 45 Karrierejahren, mit denen er auf diversen Labels Musikgeschichte machte.
 
 
 
Herbie Hancocks Laufbahn in Stichpunkten:
 
1940 – am 12. April 1940 kommt Herbie Hancock in Chicago zur Welt
1951 – als 11jähriger führt er mit dem Chicago Symphony Orchestra ein Piano-Concerto von Mozart auf
1961 – nach einem Ingenieursstudium beginnt er seine professionelle Laufbahn in der Band von Donald Byrd
1962 – spielt er für Blue Note sein Debütalbum “Takin' Off” ein, auf dem sich gleich der Hancock-Klassiker “Watermelon Man” befindet, der ein Jahr später in einer Version von Mongo Santamaria auf Platz 10 der Pop-Charts landet
1963 – mit 23 Jahren wird er Mitglied des zweiten legendären Miles Davis Quintet
1964 – erscheint das Hancock-Album “Empyrean Isles”, das mit “Canteloupe Island” einen weiteren riesigen Jazz-Hit enthält. Das Stück wird 1993 von dem britischen Jazz-Rap-Ensemble Us3 gecovert und erobert die Spitzen der Pop-Charts.
1965/68 – mit “Maiden Voyage” und “Speak Like A Child” legt er zwei weitere absolute Jazzklassiker vor
1966 – schreibt er die Musik für Michelangelo Antonionis Kultfilm “Blowup”
1969/1970 – an den Aufnahmen für Miles Davis' Jazz-Rock-Kultalbum “Bitches Brew” beteiligt
1970 – nimmt er sein Jazz-Funk-Album “Fat Albert Rotunda” auf und gründet die experimentelle elektro-akustische Band Mwandishi, mit der die drei Alben “Mwandishi”, “Crossings” und “Sextant” aufnimmt
1973 – gründet er die Funk-Jazz-Band Head Hunters, auf deren Debütalbum mit “Chameleon” und einem Remake von “Watermelon Man” zwei Riesen-Hits sind
1976 – bildet er mit seinen ehemaligen Kollegen aus dem legendären Miles Davis Quintet (Wayne Shorter, Ron Carter, Tony Williams) sowie Trompeter Freddie Hubbard als Davis-Ersatz das Quintett V.S.O.P., das in der ganzen Welt ausverkaufte Konzerte gibt und diverse Alben einspielt
1983 – erscheint das Techno-Funk-Jazz-Album “Future Shock”, die Single-Auskopplung “Rockit” landet auf Platz 1 der Club-Charts
1986 – tritt er in Bertrand Taverniers Jazzfilm “'Round Midnight” auf, für den er auch den Oscar-prämierten Soundtrack schrieb
1993 – legt er mit “Dis Is Da Drum” ein Album vor, das in aufregender Weise Jazz und HipHop vermischt
1995 – erscheint “The New Standard”, ein Album, auf dem er mit einem akustischen Jazzensemble Pop- und Rock-Hits von Peter Gabriel, Stevie Wonder, Sade, Paul Simon, Prince, den Beatles und Nirvana interpretiert
1997 – veröffentlicht er mit Wayne Shorter das aufregende Duo-Album “1+1”
1998 – zum 100. Geburstag des Komponisten George Gershwin präsentiert Hancock “Gershwin’s World”, unter den Gästen befinden sich Joni Mitchell, Sting, Stevie Wonder und Chick Corea
2001 – unternimmt er auf  “Future 2 Future” einen weiteren jazzig-spannenden Ausflug in die moderne Dance-Music
2002 – spielt er mit Michael Brecker und Roy Hargrove als Hommage an Miles Davis und John Coltrane das Live-Album  “Directions In Music: Live At Massey Hall” ein
2005 – erregt er Aufsehen mit dem jazzigen Popalbum “Possibilities”, auf dem Sting, Paul Simon, Carlos Santana, Stevie Wonder, Damien Rice, Christina Aguilera, John Mayer, Joss Stone, Annie Lennox, Jonny Lang, Angélique Kidjo und Raul Midón gastieren
2007 – mit “River: The Joni Letters” würdigt Herbie Hancock die befreundete Songschreiberin Joni Mitchell, als Gäste treten auf dem Album Joni Mitchell selbst, Leonard Cohen, Norah Jones, Tina Turner, Corinne Bailey Rae und Luciana Souza in Erscheinung
 
 
Einige Stars, die auf Herbies Alben gastierten:

Joni Mitchell, Leonard Cohen, Norah Jones, Tina Turner, Corinne Bailey Rae, Luciana Souza, Sting, Paul Simon, Carlos Santana, Stevie Wonder, Damien Rice, Christina Aguilera, John Mayer, Joss Stone, Annie Lennox, Jonny Lang, Angélique Kidjo, Raul Midón, Chaka Khan, Dana Bryant, Carl Craig, A Guy Called Gerald, Kathleen Battle, Wah Wah Watson, Bootsy Collins, Bill Laswell, Grandmixer D.ST
 
Einige Stars, auf deren Alben Herbie gastierte:

Miles Davis, George Benson, Milton Nascimento, Bobby Womack, The Pointer Sisters, Stevie Wonder, Joni Mitchell, Carlos Santana, Simple Minds, Wynton Marsalis, Sly & Robbie, Manu Dibango, Mick Jagger, Neil Diamond, The Neville Brothers, The Isley Brothers, Pat Metheny, Whoopi Goldberg, Eddie Murphy, Tom Jobim, Liza Minelli, Sonny Rollins, Tony Bennett, Take 6, Armand van Helden, Guru’s Jazzmatazz, LTJ Bukem, Us3, Bonnie Raitt, Paul Simon
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