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Von Hexenzauber und Liebesliedern – Dee Dee Bridgewater

Als eine Art Liebesbrief an ihre Familie, Freunde und Fans betrachtet Dee Dee Bridgewater die CD “Midnight Sun”, für die sie die besten Love-Songs aus ihrem Repertoire zusammenstellte.
Dee Dee Bridgewater c Mark Higashino
Dee Dee Bridgewater c Mark Higashino© Mark Higashino
24.08.2011
“Die frühesten Erinnerungen, die ich habe, sind die an eine glitzernde Glinda, die Dorothy mit ihren magischen Kräften von Oz nach Zuhause zurücktransportierte. Diese wunderschöne, gute Hexe sang mit einer süßen, kräftigen und beruhigenden Stimme davon, dass man an sich selbst glauben solle”, schreibt Dee Dee Bridgewaters älteste Tochter Tulani im Booklet der Compilation “Midnight Sun”. Es ist natürlich eine Anspielung auf die musikalische Vergangenheit ihrer Mutter, die 1975 für ihre Darstellung von Glinda, der Guten Hexe des Südens, im Broadway-Musical “The Wiz” einen Tony Award erhielt. Doch den ganz großen, dauerhaften Erfolg verzeichnete die Sängerin erst, als sie zu ihren Jazzwurzeln zurückkehrte.
Annähernd fünfzehn Jahre ist es nun her, dass Dee Dee Bridgewater das Erbe Ella Fitzgeralds antrat und weltweit in den Rang der amtierenden “First Lady Of Jazz” erhoben wurde. Trotz ihrer mittlerweile 61 Jahre wirkt die Sängerin heute noch erfrischend jung und abenteuerlustig. Und wenn sie von der Liebe singt, gehen ihre Interpretationen besonders unter die Haut. Denn nicht selten paart sich bei Dee Dee Bridgewater der mitunter jugendliche Unterton ihrer Stimme auf faszinierende Weise mit der eleganten Sicherheit und Nonchalance einer gereiften Frau. Vorteilhaft bringt sie auch die Erfahrungen zur Geltung, die sie als Schauspielerin am Broadway und in Theatern erwarb und die ihr erlauben, mit Leichtigkeit in eine Vielzahl von Rollen zu schlüpfen: in die des erstmals frisch verliebten Mädchens ebenso wie in jene der sinnlichen Verführerin oder die einer von der Liebe Enttäuschten. Auf der CD “Midnight Sun” gibt Dee Dee diesen unterschiedlichen Charakteren eine Stimme. Das Album ist zugleich eine Art Liebesbrief an ihre Familie, ihre Freunde und ihre Fans.
Ausgewählt hat sie Dee Dee Bridgewater höchstpersönlich aus einem Fundus von Alben, die ihr in gut zwanzig Jahren drei Grammys und weitere sechs Grammy-Nominierungen einbrachten. Für das Repertoire griff sie auf Songs von “Dear Ella”, “Keeping Tradition”, “This Is New”, “J’ai Deux Amours”, “Love & Peace: A Tribute To Horace Silver” und “Eleanora Fagan” zurück. Darunter findet man Klassiker wie Kurt Weills “Speak Low”, Sammy Cahns “Im A Fool To Want You/I Fall In Love Too Easily”, Johnny Mercers “Midnight Sun”, Alan Jay Lerners “Here I’ll Stay”, Charles Trenets “Que reste-t-il?” , Billie Holidays “Good Morning, Heartache” und Édith Piafs “L’hymne a l’amour”, die bisher nur auf der japanischen Ausgabe von “J’ai Deux Amours” erhältlich war.
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