Es gibt immer noch Leute, die hartnäckig schwören, dass kein anderes Medium besser klingt als
Vinyl-Schallplatten. Dabei sollte diese Tonträgerart eigentlich schon gar nicht mehr existieren. Denn ein paar Jahre nach dem Aufkommen der
CD wurde dem Vinyl der baldige Tod prophezeit. Und eine Weile lang sah es auch ganz so aus, als würde sich die Vorhersage bewahrheiten. Denn
1993 wurden in den
USA gerade einmal
300.000 Vinyl-Scheiben verkauft. Dann kehrte sich der Trend überraschend um und es wurden nach und nach wieder mehr LPs verkauft. Wurden 2011 allein in den USA
3,6 Millionen Exemplare abgesetzt, so waren es
2012 schon
4,6 Millionen. Dieses Jahr darf sich auch der Weihnachtsmann wieder mit LPs beschäftigen, dank der Vinylneuauflage dreier phantastischer Weihnachtsalben von
Ella Fitzgerald,
Jimmy Smith und
Diana Krall. Sie wurden neu remastert und in hochwertiges Vinyl gepresst, damit sichergestellt ist, dass eventuelles Knistern vom offenen Kaminfeuer und nicht von den LPs herrührt.
Wenn die 1997 verstorbene Ella Fitzgerald sang, verbreitete sie mit jedem Ton Freude und Glück. Im Laufe ihrer Karriere eroberte sie mit ihrer Musik aber nicht nur erwachsene Jazzliebhaber in aller Welt, sondern bisweilen auch Kinderherzen. Etwa mit dem erstmals 1960 erschienenen Album
“Ella Wishes You A Swinging Christmas”, auf dem sie mit kindlich-koketter Stimme, aber nichtsdestotrotz jazziger “
sophistication” weihnachtliche Klassiker zum Besten gab. Die eleganten Arrangements zu den bei großen und kleinen Kindern beliebten Evergreens lieferten ihr die beiden Bandleader Frank DeVol und Russell Garcia.
Diana Kralls Album “
Christmas Songs” ist natürlich jüngeren Datums und erscheint hier erstmals auf LP! Krall ging im Jahre 2005 bei der Aufnahme ihres
Weihnachtsalbums mit viel Enthusiasmus und enormem Swing zu Werke. Mal ist die Kanadierin mit dem
Clayton-Hamilton Jazz Orchestra zu hören, mal mit kleineren Ensembles, die u.a. den Vibraphonisten
Stefon Harris, die
Gitarristen Russell Malone und
Anthony Wilson oder den Pianisten
Alan Broadbent featuren. Und der große
Johnny Mandel sorgt dafür, dass bei drei Nummern der winterliche Himmel voller Geigen hängt.
Teilweise Verstärkung durch eine Bigband holte sich auch Jimmy Smith,
der König der Hammond-Orgel, als er 1964 seinen kochend-swingenden Weihnachtsklassiker “
Christmas Cookin'” (der auch unter dem Titel “
Christmas ’64” in Umlauf war) einspielt. Die Arrangements schmiedeten ihm die Meister
Billy Byers und
Al Cohn. Drei Stücke nahm Smith im Trio mit Gitarrist
Quentin Warren und Schlagzeuger
Billy Hart auf.