Imelda May | Offizielle Biografie

Imelda May

Imelda May
Imelda May
“Das Problem mit einer Künstlerin wie Imelda May ist, dass sie so gut ist, dass es nahezu unmöglich ist, eine kritische Besprechung vorzunehmen; ihre Darbietung ist einfach makellos.” (Clash Magazine, UK)
In ihrer Heimat Irland und in Großbritannien ist Imelda May schon seit langem ein wirklicher Superstar, aber auch hierzulande und im Rest der Welt hat sie in den letzten Jahren immer mehr Fans erobern können. Die Daily Mail feierte sie vor geraumer Zeit als “Dublins Antwort auf Amy Winehouse” und der Guardian schrieb: “Imelda May hat die Schnittstelle gefunden, an der sich Rockabilly und Jazz treffen – und sie hat sie sich zueigen gemacht.” 
Ihren Status verdankte Imelda May der Tatsache, dass sie sowohl musikalisch als auch optisch einen unverwechselbar eigenen Stil gefunden hatte. Mit ihrer rasanten Mischung aus Rockabilly, Blues, Jazz und Surfmusik könnte sie jederzeit den Soundtrack zu einem David Lynch-Film liefern. Visuell erinnert sie an die verführerischen Vamps aus Hollywoodstreifen der 1950er Jahre: sie liebt elegante, figurbetonte Röcke und Kleider, Strickjacken mit Leopardenmuster, knallenge Bad-Girl-Jeans und färbt ihre sinnlichen Lippen gerne knallrot. Eine psychedelische Rockabilly-Komponente gibt ihr das pechschwarze Haar, das von einer vorwitzigen Tolle mit platinblonder Strähne gekrönt wird. Mit ihren Femme-fatale-Attributen könnte man sie sich gut auch als Protagonistin in einem Film von Lynch oder Quentin Tarantino vorstellen.
Doch ihr Metier ist die Musik. Ihr erstes Album “No Turning Back” brachte sie 2005 noch unter ihrem eigentlichen Namen Imelda Clabby und in Eigenregie heraus. Auch “Love Tattoo” entstand 2008 ohne Hilfe einer Plattenfirma, fand dann aber schnell einen Vertrieb. Mittlerweile ist “Love Tattoo” in Irland mit dreifachem Platin und im UK mit Gold ausgezeichnet worden. Als sie 2009 mit dem Album Bruce Springsteen von Platz 1 der irischen Charts verdrängte, war sie die erste heimische Solokünstlerin seit 20 Jahren, die es nach ganz oben geschafft hatte. Das Album brachte ihr noch im selben Jahr den irischen Meteor Award als beste Sängerin ein.
Der Erfolg ermöglichte ihr, das erste Album noch einmal neu aufzunehmen. “Ich hatte es damals in meinem Schlafzimmer um 2 Uhr in der Früh aufgenommen und traute mich einfach nicht, mit voller Kraft zu singen”, begründet sie diesen Schritt. “Ich dachte: ‘Oh Gott, wir werden die ganze Nachbarschaft aufwecken.’ Also sang ich nicht so, wie ich es normalerweise tue. Die ganze Aufnahme und der Sound waren fürchterlich. Als die Sachen dann bei mir ins Rollen kamen, dachte ich sofort: ‘Ich würde meinen Part gerne noch einmal komplett neu aufnehmen.’ Und so ging ich ins Studio, nahm den Gesang schnell noch einmal auf und brachte das Album neu heraus.”
Ihre stimmliche Power kann Imelda May natürlich am besten bei Live-Auftritten zur Geltung bringen. Nach der Veröffentlichung von “Love Tattoo” tourte sie durch acht europäische Länder und die USA und trat vor rund 400.000 Leuten auf. Die Bühne teilte sie dabei mit etlichen Größen des Musikbusiness: U2, Eric Clapton, Jeff Beck (mit dem sie 2010 bei der Grammy-Veranstaltung in einem Les-Paul-Tribut auftrat), Van Morrison, den Scissor Sisters und Lionel Richie. Auch an der Seite von Wanda Jackson trat sie schon auf. Die First Lady des Rockabilly ist neben den Jazzdiven Billie Holiday und Dinah Washington Imeldas großes Idol.
“Imelda May erregt in Europa nicht ohne Grund so viel Aufmerksamkeit”, meinte Thom Jurek im All Music Guide, " sie hat eine seltene und sehr aufregende Begabung, hat die Geschichte der amerikanischen Roots-Musik begriffen und versteht es, diese Kenntnisse ohne jegliche Anbiederung in einen zeitgenössischen Kontext einzubringen." Und mit ihrem dritten Album “Mayhem” eroberte sie 2010 auch endgültig das US-amerikanische Publikum. Es konnte sich gleich in fünf Billboard-Charts platzieren, belegte Platz 1 der Heetseekers-Charts und kletterte auf Platz 2 der Blues-Charts. “Das ist eine Scheibe, die man sich nicht entgehen lassen darf”, meinte die New York Post, “rassig, aber rauh, raffiniert und rasant zugleich – der perfekte Soundtrack zur Abkühlung in einem heißen Sommer.” Begeisterung weckte vor allem ihre Coverversion des Soft-Cell-Hits “Tainted Love”, bei der Imelda sich an dem vom Motown-Sound geprägten Original von Gloria Jones orientierte. Live-Auftritte in den populären TV-Shows von u.a. Jay Leno und Conan O’Brien verschafften der irischen Sängerin in den Staaten noch mehr Auftrieb. In einer Sonderedition mit sechs Bonus-Tracks wurde das Erfolgsalbum unter dem Titel “More Mayhem” ein Jahr später noch einmal herausgebracht.
Nach einer Mutterschaftpause meldete sich May erst 2014 mit dem Album “Tribal” zurück. “Es scheint, als sei ihr heißer rockender Stil durch die Mutterschaft noch schärfer worden”, schrieb der Daily Mirror verwundert. Tatsächlich war es noch nie Imeldas Ding gewesen, mit angezogener Handbremse zu spielen. Aber auf “Tribal” gab die junge Mutter Vollgas wie noch nie. So fetzig und authentisch, aber auch frisch und humorvoll hatte ihr mit Jazz- und Blues-Elementen angereicherter Rockabilly noch nie geklungen. Imelda fand hier in Songs wie  “I Wanna Dance”, “Wicked Way” und ganz besonders “Wild Woman” die perfekte Balance zwischen Aufsässigkeit und Ausgelassenheit.
Was damals niemand ahnen konnte: Es sollte Imeldas letztes Rockabilly-Album sein. Denn mit “Life. Love. Flesh. Blood” schlägt sie 2017 ein vollkommen neues Kapitel in ihrer Karriere auf. Statt Rockabilly gibt es einen aufregend originellen Mix aus Blues, Rock, Soul, Gospel und Jazz, der erwachsener, reifer und weitaus sinnlicher ist. Und dies schlug sich natürlich auch in Imeldas neuer Optik nieder.  Das Album nahm sie unter der Regie der Produzentenlegende T Bone Burnett mit Top-Musikern wie Gitarrist Marc Ribot (Tom Waits, Elvis Costello), Schlagzeuger Jay Bellerose (Robert Plant & Alison Krauss) und Bassist Zach Dawes (The Last Shadow Puppets, Mini Mansions) in den USA auf. Als Gäste präsentiert sie außerdem den Gitarren-Gott Jeff Beck und den britischen Pianisten Jools Holland.
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